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EndStation C2: Kurs- & Arbeitsbuch

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<strong>EndStation</strong> <strong>C2</strong><br />

Inhaltsübersicht<br />

Kapitel<br />

LESEN<br />

HÖrEN<br />

teil 1 teil 2 teil 3 teil 4 teil 1 teil 2<br />

1<br />

Konzepte für<br />

die Computernutzung<br />

an<br />

Schulen<br />

Ich leide,<br />

also bin ich<br />

Serienhelden<br />

sehen dich an<br />

Stelle als Au-pair<br />

Atomkraftwerk - Einführungsbestimmungen<br />

- wasserversorgung - Kulturauszeichnung -<br />

Sprachenverarmung<br />

Dialekt<br />

und Kinder<br />

2<br />

Ökoeffektives<br />

Bauen<br />

Die verlorene<br />

Nacht<br />

Abgestürzt<br />

in den Sinn<br />

des Lebens<br />

Praktikumsplatz<br />

im Bereich Grafik<br />

und Design<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum -<br />

Demografischer wandel - Blinde und<br />

Mathematik - Alpine Sicherheit - Lange<br />

Nacht der Museen<br />

Fernbeziehung<br />

3<br />

Der Frieden<br />

verlangt den<br />

Kompromiss<br />

wohlbefinden<br />

übers<br />

ohr<br />

was das Essverhalten<br />

über den<br />

Charakter verrät<br />

winterreifenpflicht - Kinder und Vorurteile -<br />

Lotto und Abhängigkeit - Literatur - Bier<br />

Stelle im tourismusmanagement<br />

Ganztagsschulen<br />

4 wolfsbruder<br />

Deutschland<br />

steht vor<br />

Ein Visionär<br />

einer revolution<br />

am<br />

scheitert<br />

Arbeitsmarkt<br />

Last-minute-<br />

Urlaubsreise<br />

Leipziger Buchmesse - Neid - E-Biken -<br />

wertvorstellungen der Jugendlichen -<br />

Haussanierung<br />

Digitale<br />

Ungeduld<br />

5<br />

Die pädagogische<br />

Bedeutung<br />

von<br />

Märchen<br />

Casting für<br />

Arbeitslose<br />

waldorfschule:<br />

Lernen mit<br />

allen Sinnen<br />

originelle<br />

Stadtführungen<br />

durch Berlin<br />

Lärm in Schulen - Maibräuche -<br />

obdachlosen-Uni - Sicheres reisen und<br />

reiseversicherungen - Unglück auf rügen<br />

Märchen<br />

6<br />

trotz allem:<br />

raumfahrt<br />

lohnt!<br />

Meins ist<br />

deins<br />

Doping am<br />

Arbeitsplatz<br />

workshop zur<br />

Motivation von<br />

Mitarbeitern<br />

Standort Zürich - Deutsches Auswandererhaus<br />

- manipulierte tachometer - Schriftstellerin<br />

Gudrun Pausenwang - Ultraläufer<br />

o-Papas<br />

7<br />

Öffentliches<br />

Geld für öffentliche<br />

Aufgaben<br />

Zeichensprache<br />

– was es<br />

heißt, wenn<br />

Frauen ihr<br />

Dekolleté<br />

berühren<br />

Diesseits<br />

der Stille<br />

Möglichkeiten<br />

der Studienfinanzierung<br />

Demo gegen zu hohe Mieen - Friedrich<br />

der Große - Schengen und Grenzkontrollen -<br />

wandel in der Arbeitswelt - Studieren<br />

und wohnen<br />

Sommerzeit<br />

8<br />

Irrtümer<br />

der modernen<br />

Linguistik<br />

Die besondere<br />

Flatrate Geldfälscher<br />

tätigkeit im<br />

Bereich Internationale<br />

Entwick-<br />

Schlankmacher - Generationswandel -<br />

Sponsoring an Schulen - Gefährliche<br />

lungszusammen-<br />

arbeit<br />

Doktortitel - Zeitgefühl<br />

resozialisierungsprojekt<br />

9<br />

Blumenbeete,<br />

mehr Blumenbeete!<br />

wissen mit<br />

Sinn<br />

Mode - Identität<br />

und tradition<br />

Stelle in der<br />

Öffentlichen<br />

Verwaltung<br />

Arbeitsbedingte Krankheiten - Zahlungsbereitschaft<br />

- Medienkonsum in der Familie<br />

- Kiezdeutsch - Drogenhandel in der EU<br />

Streitkultur<br />

10<br />

Singlebörsen -<br />

Klick dich ins<br />

Glück<br />

Arbeit im<br />

Lauf der Zeit<br />

Hier ist<br />

Endstation<br />

Doktorandenstelle<br />

im Bereich<br />

Psychologie<br />

online-Banking - regisseur M.Haneke -<br />

Stipendien-Dschungel - Der Erfinder der<br />

Antibabypille - Ausweispflicht für alle<br />

Pensionsalter<br />

- 6 -<br />

Praxis Verlag


<strong>EndStation</strong> <strong>C2</strong><br />

Inhaltsübersicht<br />

SCHrEIBEN<br />

SPrECHEN<br />

teil 3 teil 1 teil 2 teil 1 teil 2<br />

GrAMMAtIK<br />

organspende wort des Jahres<br />

Alkoholmissbrauch unter<br />

Jugendlichen - Der Güterverkehr<br />

der Zukunft<br />

Frauenquote in<br />

Unternehmen -<br />

Die Zukunft des<br />

Lesens<br />

Auswanderung -<br />

Lebensmittelskandale<br />

Adjektive<br />

Demenz<br />

Die wiedervereinigung<br />

Deutschlands<br />

Partnerbörsen im Internet<br />

- Anhebung des renteneintrittsalters<br />

Ausstieg aus der Atomkraft<br />

- Demografischer<br />

wandel in Deutschland<br />

Gentechnologie -<br />

Neuer Patriotismus<br />

in Deutschland<br />

Die Zeitformen<br />

Sportsucht<br />

trendsportarten<br />

wie gelingt Integration? -<br />

Volkskrankheit Depression<br />

„Projekt Europa“ vor<br />

dem Scheitern? -<br />

Casting-Shows<br />

Gewalt durch Fußballfans<br />

- Veränderte<br />

Familienstrukturen<br />

Modalverben<br />

Zeitempfinden<br />

und<br />

Zukunftsaussichten<br />

Jeans<br />

Sinn und Unsinn frühkindlicher<br />

Förderung - Chancen<br />

und risiken von Mediation<br />

an Gerichten<br />

Direkte Demokratie -<br />

Internetwerbung<br />

wehrpflicht oder<br />

Freiwilligenarmee? -<br />

Lehrern die Meinung<br />

sagen<br />

Passiv<br />

E-Partizipation<br />

Berufsbilder<br />

Ehrenämter - traditionelle<br />

nationale Küche oder<br />

"Einheitsbrei"?<br />

rap: Jugendkultur<br />

zwischen Poesie und<br />

Aggression - Einkaufen<br />

im 21. Jahrhundert<br />

Jugendgewalt - Die<br />

Kunst der rhetorik<br />

Passiversatz<br />

Lesekompetenz<br />

und<br />

Analphabetismus<br />

Urbanisierung<br />

Hat das Volkslied noch<br />

eine Berechtigung? - Auswirkungen<br />

der Globalisierung<br />

auf das Alltagsleben<br />

wahlrecht mit 16? -<br />

Plastische Chirurgie<br />

Doping - wIe angesehen<br />

sind verschiedene<br />

Berufe?<br />

Partizipien und<br />

Gerundive<br />

Pilgerfahrt<br />

auf dem<br />

Jakobsweg<br />

„dokumenta“<br />

Klimawandel - Soziale<br />

Kompetenzen im Beruf<br />

Home-Schooling -<br />

Entwicklungshilfe<br />

am Scheideweg<br />

rauchverbot -<br />

Artenschutz<br />

Nomen-Verb-Verbindungen<br />

tierschutz<br />

Homöopathie<br />

Veränderungen im Verhalten<br />

der Geschlechter -<br />

Spielen: Zeitverschwendung<br />

oder Gehirnjogging?<br />

raumfahrt - weihnachten<br />

Illegales Kopieren und<br />

unerlaubter Download -<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Präpositionen<br />

moderne<br />

Mutter-Courage<br />

Vorbilder<br />

Die Zukunft der Museen -<br />

Studien- und Karrieretipps<br />

Essstörungen - Pauschalreisen<br />

contra Individualtourismus<br />

Höflichkeit und gute<br />

Umgangsformen -<br />

organspenden<br />

temporale<br />

Umformungen<br />

Amokläufe<br />

Nobelpreis<br />

Philosophie - Das UNESCoweltkulturerbe<br />

Virtuelle „Freunde“<br />

bei Facebook & Co. -<br />

Die Zukunft der Lyrik<br />

Fluch und Segen der<br />

ständigen Erreichbarkeit<br />

- Mietwohnung oder<br />

Eigentum?<br />

Verschiedenes<br />

- 7 -<br />

Praxis Verlag


<strong>EndStation</strong> <strong>C2</strong><br />

Kap. 5<br />

Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Lesen / Teil 1 / Prüfungsteil 00:25<br />

Lesen Sie den folgenden Text und wählen Sie bei den Aufgaben 1–10 die Lösung a , b , c oder d .<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

Bis vor einigen Jahren erinnerten deutsche Gärten<br />

an depressives Ödland: Rasen, Hecken, Koniferen,<br />

die Natur hatte die Schnauze zu halten und<br />

strammzustehen. 90 Prozent<br />

aller Pflanzen waren lebensunwertes<br />

Kroppzeug und wurden<br />

ausgemerzt. Dagegen gleichen<br />

viele heutige Gärten, Balkone<br />

und Hinterhöfe Hippiefestivals<br />

oder antiautoritären Kindergärten,<br />

in denen das Motto<br />

gilt: Jetzt lasst das doch alles einfach mal wachsen.<br />

Oder wie es der Florist Thomas Gebhardt<br />

ausdrückt, der auf dem Viktualienmarkt seit vielen<br />

Jahren seinen Stand „Blütenrein“ betreibt: „Hauptsache<br />

wuschelig, dann kaufen 's die Leute, die<br />

Sträuße müssen aussehen wie von der wilden<br />

Wiese gerupft.“<br />

Man kann das schön finden und sich zugleich zart<br />

wundern. Etwa darüber, dass sich in den Schrebergartenkolonien<br />

gepiercte Paare klaglos von blockwartstrengen<br />

Vorsitzenden mustern lassen und<br />

danach dankbar davon berichten, es auf eine ellenlange<br />

Warteliste geschafft zu haben. In den Buchhandlungen<br />

scheinen die grünen Titel alle anderen<br />

Bücher wie Kürbispflanzen zu überwuchern und<br />

selbst in den Baumärkten könnte man mittlerweile<br />

den Eindruck gewinnen, dass Bretter und Zementsäcke<br />

nur noch ein Zusatzgeschäft sind zu den<br />

Garten-Accessoires.<br />

Der Pariser Patrick Blanc mit seinen „Murs Vegetaux“,<br />

senkrechten Beeten an Hauswänden, kann<br />

sich vor Aufträgen kaum retten, seit er mitten<br />

in Paris die Fassade seines eigenen Hauses in einen<br />

struppigen Vertikalgarten verwandelt hat. Das<br />

Münchner Planungsbüro Indoorlandscaping geht<br />

einen Schritt weiter und bietet die Begrünung von<br />

Büroräumen, Eingangshallen und Wohnzimmerwänden<br />

an. Auf den Dächern großer Hotels mitten<br />

in Großstädten werden Wildgärten angelegt.<br />

Die Zeitschrift „Landlust“, die seit einigen Jahren<br />

das gut situierte, ruhige Leben im Grünen feiert,<br />

hat mittlerweile eine Auflage von mehr als einer<br />

Million Exemplare. Das Interessanteste an dieser<br />

Zeitschrift ist das, was nicht darin verhandelt wird:<br />

- 260 -<br />

Praxis Verlag<br />

Blumenbeete,<br />

mehr<br />

Blumenbeete!<br />

Klimawandel, Artensterben, alles Unangenehme.<br />

Stattdessen wird der ordnungsgemäße Anbau von<br />

Rosen erklärt und das entschleunigte, wertkonservative<br />

Dasein auf dem Lande<br />

gefeiert.<br />

Warum ist das so? Woher<br />

kommt die Schwärmerei für<br />

alles, was grün und echt<br />

erscheint? Vom Büro aus gesehen,<br />

in dem die meisten<br />

Deutschen einen Großteil ihrer<br />

Zeit verbringen, kann einem die Natur wie ein<br />

ferner Sehnsuchtsort vorkommen: Die meisten<br />

Texte für diese Zeitung entstehen in einem Hochhaus<br />

am Stadtrand von München. Das Haus ist ein<br />

öder, schwarzer Kasten, außen rum Brache und<br />

Häuserbrei, innen Klimaanlagenausdünstungen<br />

und Bürowaben, aber wenn man von hier oben,<br />

aus dem 19. Stock, zum Horizont guckt, sieht man<br />

die Berge. Der Anblick hat jedes Mal etwas Tröstendes.<br />

Eurokrise, Zeitungskrise, Fußball-Fieber,<br />

alles egal, die Alpen sind die Alpen, eine gezackte<br />

Linie aus Stein und Zeit. Ob das die Menschen<br />

im Mittelalter ebenfalls als atemberaubend schön<br />

empfunden haben? Wahrscheinlich eher nicht.<br />

Die Menschen im Mittelalter konnten froh sein,<br />

wenn sie irgendwie über die Runden kamen. Natur<br />

war unheimlich, unbezähmbar und unendlich.<br />

Aber die Erde war damals ja auch noch eine<br />

Scheibe. Heute ist sie rund und ganz und gar<br />

endlich, sie ist ein winzig blauer Tropfen in einem<br />

Ozean aus schwarzem Nichts: So sah unser Planet<br />

aus auf den Bildern, die Apollo 8 während der<br />

ersten bemannten Mondumrundung 1968 an die<br />

Erde funkte. Eine kleine Kugel, von niemandem<br />

gehalten, die aus sich selbst zu leuchten schien; die<br />

Atmosphäre, die Wolken, weißlich-blaue Bänder,<br />

Aura allen Lebens, dünner, verletzlicher als die<br />

Hülle einer Christbaumkugel – betörend schön,<br />

beklemmend einsam. Das Foto von der aufgehenden<br />

Erde über dem wüstenkahlen Mond wurde zu<br />

einer Ikone der Umweltbewegung.<br />

Zur gleichen Zeit gründete sich der „Club of Rome“,<br />

der vorrechnete, dass der Menschheit, wenn sie<br />

die Natur weiterhin in solch atemberaubendem<br />

50<br />

55<br />

60<br />

65<br />

70<br />

75<br />

80<br />

85<br />

90


<strong>EndStation</strong> <strong>C2</strong><br />

Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Lesen / Teil 1 / Prüfungsteil 00:25<br />

95<br />

100<br />

105<br />

110<br />

115<br />

120<br />

125<br />

130<br />

135<br />

Tempo zerstören würde, nicht mehr viel Zeit bliebe.<br />

Die Menschheit legte daraufhin noch einen Zahn zu<br />

in Sachen Zerstörung. Und fing gleichzeitig an, sich<br />

nach der Natur zu sehnen wie nie zuvor. Das soll<br />

nicht heißen, dass der Mensch die Natur erst Ende<br />

der Sechziger entdeckte. Schon die Romantik<br />

besteht zu 50 Prozent aus Naturseufzern und<br />

blauen Blumen, der Rest ist Chopin. Goethe hat<br />

sich zuvor auch schon sehr viel draußen rumgetrieben<br />

und Jean Paul behauptete, man könne „einen<br />

seligen, seligsten Tag haben, ohne etwas anderes<br />

dazu zu gebrauchen als blauen Himmel und grüne<br />

Erde.“<br />

Man könnte noch tiefer in die Menschheitsgeschichte<br />

zurückgehen, es gibt Studien zuhauf, die<br />

belegen, wie tief in unsere Kultur die „Biophilie“<br />

eingelagert ist. So nennt der amerikanische Soziobiologe<br />

Edward O. Wilson unsere Verbundenheit zu<br />

dem, was früher mal Schöpfung hieß: „Unsere<br />

emotionale Reaktion auf die Natur hat überhaupt<br />

erst die Symbole hervorgebracht, auf denen ein<br />

großer Teil der Kultur beruht.“ Kurzum: Die Natursehnsucht<br />

ist keine Erfindung unserer Tage. Aber<br />

man kann doch sagen, dass sie proportional zum<br />

Ozonloch wuchs: Je mehr wir sie zerstören, desto<br />

lieber gewinnen wir die Natur. Mittlerweile treibt<br />

dieses Sehnen fast orchideengroße Blüten, ja das<br />

Ganze kann einem zuweilen suspekt werden.<br />

Nun redet hier einer, der selbst den Balkon<br />

zuwuchern lässt. Der mal in einer Nacht-und-<br />

Nebel-Aktion einen Baum ins Hinterhofgrau<br />

gepflanzt hat vor lauter Sehnsucht nach Grün. Der<br />

nicht die Bohne an Wiedergeburt glaubt, aber<br />

wenn schon, dann bitte als Buche. Ist doch eine<br />

herrliche Vorstellung, ein Leben lang in aller Ruhe<br />

vor sich hin zu wachsen. Im Sommer jeden Tag einfach<br />

nur Photosynthese machen, im Winter monatelang<br />

gar nichts, und das auch noch splitternackt.<br />

Pardon, wo waren wir? Genau: Hier redet einer, der<br />

immer wieder sanft als Vollwollöko verspottet wird.<br />

Aber selbst als Natur-Schwärmer kann man sich<br />

fragen, ob die allseits populäre städtische Begrünung<br />

nicht auch etwas über unsere überzogenen<br />

Erwartungen an die Stadt verrät: Die Vorortbewohner<br />

ziehen in die City zurück, wollen aber trotzdem<br />

nicht aufs Grün verzichten. Und ob solche Aktionen<br />

nicht auch was von Verdrängung haben: Wenn man<br />

schon nichts tun kann dagegen, dass Tag für Tag in<br />

Deutschland siebzig bis hundert Hektar Natur<br />

versiegelt werden, dann soll es wenigstens im<br />

eigenen Hinterhof ein bisschen grüner werden.<br />

Klar geht alles den Bach runter, aber man kann ja<br />

zumindest noch das Ufer des Baches bepflanzen.<br />

Wenn man schon die Weltrevolution nicht hinkriegt,<br />

dann wenigstens Guerilla-Begrünung mit<br />

Samenbomben aus dem Bioladen. Blumenbeete,<br />

mehr Blumenbeete! Alles wahrscheinlich richtig.<br />

Gleichzeitig kann man auch achselzuckend sagen:<br />

Ja, na und? Denn sicher ist all das Gegartel auch<br />

eine Art eigentherapeutische Kompensation gegen<br />

den Arbeitsalltag im Büro: Man sitzt im Kunstlicht,<br />

schaut auf stumme Bildschirme und hat am Ende<br />

eines durchschnittlichen Bürotages das Gefühl,<br />

acht Stunden lang wieder nur leeres Kopierpapier<br />

in die Luft geworfen zu haben. Jäten, Pflanzen,<br />

Gießen ist das Antidot dazu, schließlich findet dabei<br />

eine Art seelische Photosynthese statt: Aus Sauerstoff<br />

und ruhigem Rumwursteln entsteht unter<br />

dem Einfluss von Sonnenlicht Glück. Und statt mal<br />

wieder nur schwerelose Bits auf Nimmerwiedersehen<br />

ins Datennirvana verschickt zu haben, sieht<br />

man schon nach ein paar Tagen, dass aus diesen<br />

trockenen Samenkrümeln ja tatsächlich was<br />

wächst, so was mit kruseligen Blättern. Wie das in<br />

die Höhe schießt! Und guck mal hier, die Schachbrettblume<br />

kommt auch wieder.<br />

Also los, worauf warten Sie, raus jetzt mit Ihnen,<br />

was lesen Sie überhaupt noch. Gehen Sie graben,<br />

pflanzen Sie einen Apfelbaum, nicht weil morgen<br />

die Welt untergeht, sondern weil 's guttut. Fünf<br />

Minuten im Grünen geben einen Stimmungsschub<br />

und steigern das Selbstwertgefühl. Wandern kann<br />

Depressionen lindern. Auf bäuerlichen Wochenmärkten<br />

reden die Menschen zehnmal mehr<br />

miteinander als in Supermärkten. All das ist nicht<br />

so dahingeschrieben, es gibt dazu haufenweise<br />

Studien. Also, jetzt haben Sie 's amtlich, gehen Sie<br />

Graswurzeln bewegen. Stellen Sie endlich einen<br />

Bienenstock auf und nehmen Sie unbedingt die<br />

Kinder mit raus, die brauchen das noch dringender<br />

als Sie selber. Ansonsten: Jeder Tag der erste, jeder<br />

Tag ein Leben!<br />

140<br />

145<br />

150<br />

155<br />

160<br />

165<br />

170<br />

175<br />

180<br />

- 261 -<br />

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Kap. 5<br />

Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Lesen / Teil 1 / Prüfungsteil 00:25<br />

0 Welche Veränderung in<br />

der Gartengestaltung ist<br />

Beispiel zu beobachten?<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

x<br />

Besonders Hinterhöfe und Kindergärten werden liebevoll begrünt.<br />

Nur in zehn Prozent der Gärten gibt es noch gesundes Grün.<br />

Von eintöniger Bepflanzung hin zu natürlicher Vielfalt.<br />

Bäume und Hecken werden bevorzugt gepflanzt.<br />

1 Worüber kann sich nach<br />

Meinung des Autors ein<br />

Beobachter der „grünen<br />

Szene“ wundern?<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Über die Rückbesinnung des Menschen auf Strenge und Disziplin.<br />

Darüber, dass Baumärkte immer stärker vom Holz- und Zementbedarf leben.<br />

Über das Interesse besonders junger Paare an Schrebergärten.<br />

Darüber, dass Ratgeber, Broschüren und andere Printmedien zum Thema Flora und Fauna<br />

kaum Absatz finden.<br />

2 Was zeichnet die Zeitschrift<br />

„Landlust“ aus?<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Sie beschäftigt sich in erster Linie mit landwirtschaftlichen Belangen.<br />

Sie wendet sich an eine kleine, aber exklusive Leserschaft.<br />

Sie beschreibt die Motive der Landflucht.<br />

Sie thematisiert keine negativen Faktoren zum Thema „Umwelt“.<br />

3 Welche Antwort findet der<br />

Autor auf die Frage, warum<br />

heutzutage für alles Grüne<br />

und Echte so geschwärmt<br />

wird?<br />

4 Ein Blick aus dem All auf die<br />

Erde …<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Es beeindruckt durch seine Wildheit und jahrhundertelange Existenz.<br />

Es spricht den urtümlichen Überlebenstrieb im Menschen an.<br />

Es spendet den meisten Menschen Trost.<br />

Es verbindet uns auf eine starke und unerklärliche Weise mit unseren Vorfahren.<br />

zeigt einen wunderschönen und zugleich fragilen Planeten.<br />

lässt eine bereits irreversibel zerstörte Weltkugel erkennen.<br />

gewinnt im Zusammenspiel mit dem Mond eine übersinnliche Aura.<br />

demonstriert ihre Einbettung in unsere Galaxie.<br />

5 Welche Reaktionen auf<br />

die Berechnungen des<br />

„Club of Rome“<br />

beschreibt der Autor?<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Musik, Literatur und Philosophie der Romantik bestimmen auf unnachahmliche Weise<br />

das Naturbild des heutigen Menschen.<br />

Aufgrund der ausgelösten Endzeitstimmung war den Menschen der 1960er-Jahre ihre<br />

Lebensfreude fast abhanden gekommen.<br />

Das Ausmaß der Zerstörung durch den Menschen wuchs parallel zu seinem Wunsch nach<br />

Naturverbundenheit.<br />

Sie spalteten die Menschen in Bezug auf die Liebe zur Natur in zwei radikale Lager.<br />

6 Edward O. Wilsons These<br />

besagt, dass …<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

der Großteil menschlicher Kultur letztendlich aus seiner Naturverbundenheit stammt.<br />

Kultur im Gegensatz zu Natur emotional nicht besetzt ist.<br />

wir Menschen unsere direkte Beziehung zur Natur durch Symbole abstrahiert haben.<br />

ein Paradigma kultureller Entwicklung die Hinwendung zur Schöpfung ist.<br />

7 Welche Einstellung trifft auf<br />

den Autor zu?<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Die gesamte Natur ist für ihn ein Zeichen der Existenz Gottes.<br />

Sein Interesse an der Natur wurde erst durch eine ökologische Organisation geweckt.<br />

Er würde gerne sein Leben verstärkt dem Rhythmus der Natur anpassen.<br />

Er hat ein großes Verlangen nach Natur um sich herum.<br />

8 Welche Erklärungsversuche<br />

erwähnt der Autor zum<br />

Phänomen „städtische<br />

Begrünung“?<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Die Stadt soll durch mehr Grüngebiete sukzessive in ländliche Bereiche zerfallen.<br />

Es ist eine nur übergangsweise auftretende Erscheinung, die bald von einem anderen<br />

Trend abgelöst wird.<br />

Die Menschen möchten dem Verschwinden riesiger Grünflächen etwas entgegensetzen.<br />

Letztendlich kann dieses Phänomen nicht zufriedenstellend erklärt werden.<br />

...<br />

- 262 -<br />

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...<br />

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Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Lesen / Teil 1 / Aufgabenteil<br />

9 Arbeitsalltag und Gartenarbeit<br />

– welche Beziehung<br />

besteht laut Autor zwischen<br />

diesen beiden Lebensbereichen?<br />

10 Wozu fordert der Autor die<br />

Leser des Artikels am Ende<br />

auf?<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Besonders für Menschen, die in geschlossenen Räumen arbeiten, hat der Umgang mit der<br />

Natur therapeutischen Wert.<br />

Gefühlte Sinnlosigkeit trifft auf erlebte Sinnhaftigkeit.<br />

Erst das Ausleben dieser beiden Bereiche bringt Vollkommenheit und Harmonie in unser<br />

Leben.<br />

Zur beruflichen Leistungssteigerung sollte man Arbeitsplätze gartenbauarchitektonisch<br />

umgestalten.<br />

Sich umgehend in die Natur zu begeben.<br />

Sich mehr um Kinder und dann auch um die weitere Natur zu kümmern.<br />

Sich nicht nur mit Gartenarbeit als Ausgleich zu beschäftigen, sondern das Leben grundsätzlich<br />

zu ändern.<br />

Sich mit einigen der zahlreichen Studien zu beschäftigen, um dann andere Menschen besser<br />

überzeugen zu können.<br />

Aufgabe 1<br />

Was bedeuten die folgenden Wörter im Text?<br />

a. (Z. 10) antiautoritär = ________________ f. (Z. 76) winzig = ________________<br />

b. (Z. 21) klaglos = ________________ g. (Z. 83) verletzlich = ________________<br />

c. (Z. 22) mustern = ________________ j. (Z. 86) wüstenkahl = ________________<br />

d. (Z. 27) mittlerweile = ________________ k. (Z. 105) zuhauf / (Z. 176) haufenweise = ________________<br />

e. (Z. 52) e Schwärmerei = ________________ l. (Z. 118) suspekt = ________________<br />

Aufgabe 2 Was bedeuten die folgenden Wörter im Text? Notieren Sie.<br />

1 2<br />

a. (Z. 6) s Kroppzeug minderwertige Dinge stark überteuerte Bestände<br />

b. (Z. 16) wuschelig frisch unordentlich<br />

c. (Z. 21) blockwartstreng freundlich gebieterisch<br />

d. (Z. 23) ellenlang unendlich lang übersichtlich<br />

e. (Z. 26) wuchern imitieren wild und schnell wachsen<br />

f. (Z. 42) gut situiert in gehobener Position ohne Geldsorgen<br />

g. (Z. 48) wertkonservativ am Hergebrachten festhaltend weltoffen<br />

h. (Z. 61) e Brache asphaltierter Boden unbebautes Land<br />

i. (Z. 69) atemberaubend faszinierend wirklich<br />

j. (Z. 73) unheimlich Angst hervorrufend riesig groß<br />

k. (Z. 84) betörend bezaubernd langweilig<br />

l. (Z. 85) beklemmend aufregend beängstigend<br />

m.(Z. 101) selig voller Freude unglücklich<br />

n. (Z. 130) r Vollwollöko echter Ökologe Pseudo-Ökologe<br />

o. (Z. 137) e Verdrängung s Beiseiteschieben e Realisierung<br />

p. (Z. 155) jäten düngen von Unkraut befreien<br />

q. (Z. 158) (rum)wursteln gemächlich arbeiten hetzen<br />

- 263 -<br />

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Lesen / Teil 1 / Aufgabenteil<br />

Aufgabe 3<br />

Wählen Sie das passende Synonym aus dem Kasten. Zwei Wörter bleiben übrig!<br />

(1) r Ausgleich • (2) auslachen • (3) e Ausstrahlung • (4) beseitigen • (5) e Formulierung • (6) e Gartenarbeit •<br />

(7) s Gegenmittel • (8) gleichgültig • (9) herausreißen • (10) r Kleingarten • (11) kraus • (12) manchmal •<br />

(13) e Parole • (14) traurig • (15) ungewöhnlich • (16) verlassen • (17) wild • (18) zubetonieren<br />

a. (Z. 2) depressiv = ________________ i. (Z. 118) zuweilen = ________________<br />

b. (Z. 2) öde = ________________ j. (Z. 130) verspotten = ________________<br />

c. (Z. 7) ausmerzen = ________________ k. (Z. 140) versiegeln = ________________<br />

d. (Z. 11) s Motto = ________________ l. (Z. 148) achselzuckend = ________________<br />

e. (Z. 18) rupfen = ________________ m. (Z. 149) s Gegartel = ________________<br />

f. (Z. 20) r Schrebergarten = ________________ n. (Z. 150) e Kompensation = ________________<br />

g. (Z. 73) unbezähmbar = ________________ o. (Z. 156) s Antidot = ________________<br />

h. (Z. 83) e Aura = ________________ p. (Z. 164) kruselig = ________________<br />

Aufgabe 4<br />

Erklären Sie die Bedeutung der unterstrichenen Ausdrücke mit eigenen Worten.<br />

a. (Z. 3) Rasen, Hecken, Koniferen, die Natur hatte die Schnauze zu halten und strammzustehen.<br />

b. (Z. 32) Der Pariser Patrick Blanc mit seinen „Murs Vegetaux“ … kann sich vor Aufträgen kaum retten, seit er<br />

mitten in Paris die Fassade seines eigenen Hauses in einen struppigen Vertikalgarten verwandelt hat.<br />

c. (Z. 72) Die Menschen im Mittelalter konnten froh sein, wenn sie irgendwie über die Runden kamen.<br />

d. (Z. 75) Heute ist sie rund und ganz und gar endlich, sie ist …<br />

e. (Z. 92) Die Menschheit legte daraufhin noch einen Zahn zu in Sachen Zerstörung.<br />

f. (Z. 120) Der mal in einer Nacht-und-Nebel-Aktion einen Baum ins Hinterhofgrau gepflanzt hat vor lauter<br />

Sehnsucht nach Grün.<br />

g. (Z. 123) Der nicht die Bohne an Wiedergeburt glaubt, aber wenn schon, dann bitte als Buche.<br />

h. (Z. 142) Klar geht alles den Bach runter, aber man kann ja zumindest noch das Ufer des Baches bepflanzen.<br />

i. (Z. 177) Also, jetzt haben Sie ‘s amtlich, gehen Sie Graswurzeln bewegen.<br />

Aufgabe 5<br />

Ergänzen Sie die leeren Kästen mit Wörtern mit derselben Wurzel.<br />

Verb Nomen Adjektiv<br />

gelten<br />

ausdrücken<br />

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e Pflanze<br />

e Schwärmerei<br />

e Schöpfung<br />

e Revolution<br />

gepierct<br />

fern


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Lesen / Teil 1 / Aufgabenteil<br />

Aufgabe 6<br />

Nennen Sie Antonyme der folgenden Wörter nach ihrer Bedeutung im Text.<br />

a. (Z. 35) struppig ǂ ________________ f. (Z. 110) emotional ǂ ________________<br />

b. (Z. 48) entschleunigt ǂ ________________ g. (Z. 133) überzogen ǂ ________________<br />

c. (Z. 58) fern ǂ ________________ i. (Z. 152) stumm ǂ ________________<br />

d. (Z. 65) tröstend ǂ ________________ j. (Z. 157) seelisch ǂ ________________<br />

e. (Z. 67) gezackt ǂ ________________ k. (Z. 173) lindern ǂ ________________<br />

Aufgabe 7<br />

Ergänzen Sie jedes Nomen mit dem Verb aus dem Kasten, mit dem es im Text gebraucht wird.<br />

Zwei Verben bleiben übrig.<br />

(1) anbauen • (2) anlegen • (3) biegen • (4) gewinnen • (5) pflanzen • (6) schießen • (7) treiben •<br />

(8) verlieren • (9) weitergehen • (10) werfen<br />

a. den Eindruck + ________________ e. Blüten + ________________<br />

b. einen Schritt + ________________ f. in die Luft + ________________<br />

c. einen Garten + ________________ g. in die Höhe + ________________<br />

d. Rosen + ________________ i. einen Baum + ________________<br />

Aufgabe 8<br />

Ergänzen Sie Präposition plus Kasus und kontrollieren Sie mithilfe des Textes.<br />

a. jdn. erinnern + ________ + ________ f. sich sehnen + ________ + ________<br />

b. sich wundern + ________ + ________ g. bestehen + ________ + ________<br />

c. jdm. berichten + ________ + ________ i. beruhen + ________ + ________<br />

d. sich retten + ________ + ________ j. glauben + ________ + ________<br />

e. jdn./etw. verwandeln + ________ + ________ k. verzichten + ________ + ________<br />

Aufgabe 9<br />

Formen Sie die folgenden Sätze um, indem Sie die Wörter in Klammern – unverändert – einsetzen<br />

und die sich sonst ergebenden Änderungen im Satz vornehmen.<br />

a. (Z. 44) Das Interessanteste an dieser Zeitschrift ist das, was nicht darin verhandelt wird. (verhandelten Themen)<br />

b. (Z. 51) Woher kommt die Schwärmerei für alles, was grün und echt erscheint? (Erscheinende)<br />

c. (Z. 112) Die Natursehnsucht ist keine Erfindung unserer Tage. (erfunden)<br />

d. (Z. 137) Wenn man schon nichts tun kann dagegen, dass Tag für Tag in Deutschland siebzig bis hundert Hektar<br />

Natur versiegelt werden, dann soll es … (Versiegelung)<br />

e. (Z. 144) Wenn man schon die Weltrevolution nicht hinkriegt, dann wenigstens Guerilla-Begrünung mit Samenbomben<br />

aus dem Bioladen. (gelingt)<br />

f. (Z. 170) Fünf Minuten im Grünen geben einen Stimmungsschub und steigern das Selbstwertgefühl. (lassen)<br />

g. (Z. 173) Auf bäuerlichen Wochenmärkten reden die Menschen zehnmal mehr miteinander als in Supermärkten.<br />

(diskutiert)<br />

Aufgabe 10<br />

Internet-Recherche<br />

Sehen Sie sich die Website von „Blütenrein“, „Indoorlandscaping“ und „Landlust“ an und kommentieren<br />

Sie ihre Aufmachung und ihren Inhalt.<br />

- 265 -<br />

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Lesen / Teil 2 / Prüfungsteil 00:20<br />

Sieben der folgenden Aussagen entsprechen dem Inhalt des Artikels „Wissen mit Sinn“. Ordnen Sie die Aussagen<br />

den jeweiligen Textabschnitten (11–16) zu. Eine Aussage ist bereits als Beispiel markiert und zugeordnet.<br />

Zwei Aussagen passen nicht.<br />

Beispiel<br />

0 Goethe – Studiosus mit Wissenslücken<br />

Aussagen<br />

A<br />

Die These, pure Paukerei ermögliche keine Bildung, besitzt heute noch Gültigkeit.<br />

B<br />

Ein Überprüfen von Wissen über das Ausschlussverfahren gilt als effektiv.<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

Für eine gesellschaftliche Anerkennung als Gebildeter ist ausschlaggebend, wie der Wissenserwerb<br />

stattgefunden hat.<br />

Der Ausdruck des Orientierungswissens suggeriert einen Ausweg aus einem desolaten<br />

Schulsystem.<br />

Je unüberschaubarer sich das Wissensangebot gestaltet, desto stärker sind wir dem Terminus<br />

„Allgemeinbildung“ verhaftet.<br />

Das Herankommen an Informationen sowie ein kritisch-eigenständiger Umgang damit ist dem<br />

Detailwissen übergeordnet.<br />

G<br />

Sinnvolles Wissen zeigt sich in der Verzahnung von aktuell Wissenswertem.<br />

H<br />

Fach- und Allgemeinwissen klar gegeneinander abzugrenzen, stößt weiterhin auf Schwierigkeiten.<br />

- 266 -<br />

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Lesen / Teil 2 / Prüfungsteil 00:20<br />

5<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

30<br />

35<br />

40<br />

45<br />

Der amerikanische Schriftsteller Herman Melville hatte bis zu<br />

seinem Lebensende weder Abitur noch Staatsexamen. Als sein<br />

Vater pleiteging, musste er die Schule verlassen, er arbeitete als<br />

Gehilfe in einer Bank und heuerte 1841 auf einem Walfänger an.<br />

Da war er zweiundzwanzig. Seinen Romanen aber, ob Billy Budd<br />

oder Moby Dick kann man entnehmen, dass er umfassend<br />

gebildet war. Er kannte nahezu alle zentralen Werke seiner Zeit,<br />

die Bibel natürlich, bedeutende Schriftsteller, auch grundlegende<br />

philosophische Werke und selbstredend allerlei Fachbücher,<br />

über den Walfang etwa, über Nautik und Geografie.<br />

Er wusste das Wichtigste, was es damals zu wissen gab, und er<br />

brachte es sich selber bei.<br />

Beispiel<br />

Würden wir lieber im 19. Jahrhundert leben? Während Goethes<br />

Amtszeit in Weimar wuchs der Bestand der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek<br />

auf 80.000 Bände, sie enthielt im Wesentlichen<br />

alles Wissenswerte. Die Library of Congress in Washington besitzt<br />

heute 31 Millionen Bücher. Es gibt niemanden, der sie alle<br />

kennt. Auch Goethe wird nicht alle Werke der Weimarer Bibliothek<br />

gelesen haben. Aber er kannte genug von ihnen, um sein<br />

Nicht-Wissen überspringen zu können – so wie der Bewohner<br />

einer Stadt mit ihr vertraut sein kann, ohne jede Straße zu kennen.<br />

11 In dieser glücklichen Lage sind wir längst nicht mehr<br />

und doch können oder wollen wir den Begriff der Allgemeinbildung<br />

nicht aufgeben. Im Gegenteil: Je undurchdringlicher das<br />

Wissensdickicht, umso hartnäckiger halten wir fest an der Idee<br />

des Polyhistors, des Universalgelehrten. Zwar steht es den<br />

meisten von uns fern, ein solcher sein zu wollen, aber wir achten<br />

ihn hoch – im Gegensatz zum Fachidioten, der die ersten<br />

hundert Primzahlen auswendig weiß.<br />

Was aber hat Wissen mit Bildung zu tun? Das probate<br />

Argument lautet: nichts. Der wahrhaft Gebildete könnte sich auf<br />

den berühmten Satz zurückziehen: „Ich weiß nur eins: dass ich<br />

nichts weiß.“ Dieses Diktum wird Sokrates zugeschrieben, der<br />

aber wörtlich gesagt hat: „Ich weiß als Nichtwissender.“ Frei<br />

übersetzt: „Ich weiß mich als einen, der zum Kern der Wahrheit<br />

noch nicht vorgestoßen ist.“ Niemals hätte Sokrates dagegen<br />

plädiert, möglichst viel wissen zu wollen. Die Frage lautet allerdings,<br />

welches Wissen das sein soll. Manche Menschen verfügen<br />

über einen Haufen von Detailwissen, und doch würden wir sie<br />

keineswegs gebildet nennen, denn sie vermögen es nicht, ihr<br />

Sammelsurium an Wissen in eine Ordnung zu bringen. Gebildet<br />

nennen wir deshalb jemanden, der das, was er weiß, zu einem<br />

sinnvollen Ganzen zusammenfügen kann. Sinnvoll wiederum<br />

kann es für ihn nur sein, wenn es sich auf der Höhe der Zeitgenossenschaft<br />

befindet.<br />

In seinem Roman Tom Jones definiert Henry Fielding,<br />

was den wahren Schriftsteller ausmache (und an seine Stelle<br />

12<br />

13<br />

(0) Goethe – Studiosus mit Wissenslücken<br />

Wissen mit Sinn<br />

können wir getrost den gebildeten Menschen setzen): Erstens<br />

„die Kraft des Geistes, die alles, was wir erfahren und lernen, zu<br />

durchschauen und die wesentlichen Unterschiede zu entdecken<br />

vermag“, zweitens „eine gesunde Portion Gelehrsamkeit“<br />

(womit er Wissen meint) und drittens, „könne man dieses<br />

Wissen nicht aus Büchern erwerben, sondern nur im Umgang<br />

mit Menschen.“ Sein Hinweis, dass man Bildung nicht durch<br />

schiere Büffelei erwirbt, sondern im tätigen, argumentierenden<br />

Austausch, ist nach wie vor triftig.<br />

Fielding schrieb seinen Tom Jones 1749, zu einer Zeit<br />

also, als es vergleichsweise wenige Bücher gab. Die ungeheure<br />

Vermehrung des Wissens und der Informationen seitdem<br />

erscheint uns manchmal wie ein Fluch. Aber das ist ein Irrtum.<br />

Denn einerseits profitiert ein jeder vom Zuwachs der Kenntnisse,<br />

auch wenn keiner sie alle besitzt. Andererseits gibt es nach wie<br />

vor den Unterschied zwischen dem Spezialwissen und dem<br />

Allgemeinwissen. Dass er schwer zu definieren ist, liegt auf der<br />

Hand. Aber jede Schulbildung, jede Vermittlung eines Grundlagenwissens<br />

in einem bestimmten Fach oder auf einem bestimmten<br />

Gebiet lebt von dieser Unterscheidung.<br />

Man versucht dem Dilemma dadurch zu entkommen,<br />

dass man den Begriff „Orientierungswissen“ einführt. Die Schüler<br />

sollen nicht mehr Jahreszeiten pauken und Gedichte auswendig<br />

lernen, sondern Zusammenhänge begreifen. Und sie sollen<br />

in der Kulturtechnik bewandert sein, sich Informationen zu<br />

beschaffen, sie unterscheiden und beurteilen zu können. Das ist<br />

in der Tat heute lebenswichtig. Die Kenntnis von Details gilt als<br />

nebensächlich, weil alles mit einem Mausklick erreichbar<br />

scheint; das neue Verb „googeln“ bezeichnet die Veränderung<br />

des Wissenserwerbs. Nun ist allerdings die Rede vom Orientierungswissen<br />

durchaus schönfärberisch. Zusammenhänge kann<br />

ich nur begreifen, wenn gewusste Dinge da sind, zwischen denen<br />

ein Zusammenhang hergestellt werden kann. Wir können uns<br />

den Schüler als jemanden vorstellen, der einen Bach trockenen<br />

Fußes überqueren soll und sich vorsichtig von einem Stein zum<br />

nächsten bewegt. Werden die Abstände zwischen den Steinen zu<br />

groß, weiß er nicht weiter und fällt ins Wasser.<br />

14<br />

15<br />

16<br />

Deshalb ist das sogenannte Multiple-Choice-Verfahren 85<br />

keine schlechte Methode, Wissen abzufragen. Auch dann, wenn<br />

man einen Sachverhalt nicht genau kennt, kann man die richtige<br />

Antwort geben, indem man die eigenen Kenntnisse mit den<br />

gegebenen Informationen verknüpft. Hier ein kleiner spielerischer<br />

Wissenstest: Welches war Goethes Geburtsjahr – 1749, 90<br />

1794, 1497 oder 1974? Wer nicht ganz auf den Kopf gefallen ist,<br />

wird die beiden letzten Jahreszahlen ausschließen. Bei den<br />

beiden ersten wird er eventuell etwas nachdenken müssen und<br />

da spielt es schon eine Rolle, ob er im Unterricht aufgepasst<br />

hat oder nicht. Und im ungünstigsten Fall lehrt das Ergebnis: 95<br />

Ich weiß, dass ich nichts weiß.<br />

50<br />

55<br />

60<br />

65<br />

70<br />

75<br />

80<br />

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Lesen / Teil 2 / Aufgabenteil<br />

Aufgabe 1<br />

Lesen Sie den Text durch und bearbeiten Sie die folgenden Items.<br />

1. (Z. 4) Was ist jemand, der auf einem Schiff „anheuert“, von Beruf?<br />

2. (Z. 9) Was bedeutet „selbstredend“: a. natürlich oder b. wahrscheinlich?<br />

3. (Z. 19) Formen Sie das Unterstrichene um: „Aber er kannte genug von ihnen, um sein Nicht-Wissen überspringen<br />

zu können …“ (Hindernis)<br />

4. (Z. 22) Formen Sie das Unterstrichene um: „In dieser glücklichen Lage sind wir längst nicht mehr und doch<br />

können oder wollen wir den Begriff der Allgemeinbildung nicht aufgeben.“ (trennen)<br />

5. (Z. 25) Hat das „Dickicht“ eher mit a. Dschungel oder b. Park zu tun?<br />

6. (Z. 25) Nennen Sie ein Synonym zu „hartnäckig“.<br />

7. (Z. 26) Formen Sie das Unterstrichene um: „Zwar steht es den meisten von uns fern, ein solcher sein zu wollen,<br />

aber wir achten ihn doch, …“ (Respekt)<br />

8. (Z. 28) Erklären Sie, was ein „Fachidiot“ ist.<br />

9. (Z. 29) Wenn ich etwas „auswendig“ weiß, kann ich es aus dem …………………………… wiedergeben.<br />

10. (Z. 30) Was bedeutet „probat“: a. häufig oder b. passend?<br />

11. (Z. 37) Wer für oder gegen etwas „plädiert“, hält ein …………………………… .<br />

12. (Z. 39) Formen Sie das Unterstrichene mithilfe eines Modalverbs um: „… und doch würden wir sie keineswegs<br />

gebildet nennen, denn sie vermögen es nicht, Ihr Sammelsurium an Wissen in eine Ordnung zu bringen.“<br />

13. (Z. 41) Was verstehen Sie unter einem „Sammelsurium“?<br />

14. (Z. 44) Bezieht sich die „Zeitgenossenschaft“ auf etwas a. Vergangenes, b. Aktuelles oder c. Zukünftiges?<br />

15. (Z. 48) Was bedeutet „getrost“: a. ohne Bedenken oder b. zum Beispiel?<br />

16. (Z. 51) Eine „gesunde Portion“ ist a. weniger als das, b. genau das oder<br />

c. mehr als das, was man braucht?<br />

17. (Z. 55) Der Ausdruck „schiere Büffelei“ bedeutet: a. reines Pauken oder b. oberflächliches Studieren?<br />

18. (Z. 56) Was „triftig“ ist, klingt a. überzeugend oder b. unwahrscheinlich?<br />

19. (Z. 59) Wie lautet das Gegenteil von „Vermehrung“?<br />

20. (Z. 60) Und das Gegenteil von „Fluch“?<br />

21. (Z. 61) Was bedeutet das Wort „profitieren“?<br />

22. (Z. 64) Erklären Sie die Bedeutung des unterstrichenen Ausdrucks: „Dass er schwer zu definieren ist, liegt auf<br />

der Hand.“<br />

23. (Z. 68) Formen Sie das Unterstrichene um: „Man versucht dem Dilemma dadurch zu entkommen, dass man<br />

den Begriff „Orientierungswissen“ einführt.“ (Begriffs)<br />

24. (Z. 72) Kennen Sie die Bedeutung des Wortes „Kulturtechnik“? Falls nicht, sehen Sie unter www.duden.de nach.<br />

25. (Z. 72) Wenn man in etwas „bewandert“ ist, dann a. fängt man gerade damit an oder<br />

b. weiß man darin gut Bescheid?<br />

26. (Z. 74) Wie heißt das deutsche Wort für „das Detail“?<br />

27. (Z. 74) Formen Sie das Unterstrichene um: „Die Kenntnis von Details gilt als nebensächlich, weil alles mit einem<br />

Mausklick erreichbar scheint; …“ (man)<br />

28. (Z. 78) Erklären Sie die Bedeutung des Wortes „schönfärberisch“.<br />

29. (Z. 79) Formen Sie das Unterstrichene um: „…, wenn gewusste Dinge da sind, zwischen denen ein Zusammenhang<br />

hergestellt werden kann.“ (lässt)<br />

30. (Z. 80) Formen Sie das Unterstrichene um: „Wir können uns den Schüler als jemanden vorstellen, der einen<br />

Bach trockenen Fußes überqueren soll und …“ (nass)<br />

31. (Z. 89) Nennen Sie ein Synonym zu „verknüpfen“.<br />

32. (Z. 90) Das Geburtsjahr von Goethe ist a. 1749 oder b. 1794?<br />

33. (Z. 91) Was bedeutet der unterstrichene Ausdruck: „Wer nicht ganz auf den Kopf gefallen ist, wird die beiden<br />

letzten Jahreszahlen ausschließen.“<br />

- 268 -<br />

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Lesen / Teil 3 / Prüfungsteil 00:25<br />

Lesen Sie die folgende Reportage, aus der Textabschnitte entfernt wurden. Setzen Sie diese Abschnitte wieder<br />

in den Text ein (17–22). Ein Textabschnitt ist bereits als Beispiel eingefügt. Ein Abschnitt passt nicht.<br />

MODE – Identität und Tradition<br />

Beispiel<br />

Über Jahrhunderte war der Adel wesentlicher Motor der<br />

Mode. Mit aufwendiger Garderobe buhlte er an den Höfen um<br />

die Gunst der Könige und Kaiser. Vor allem der französische Hof<br />

in Versailles war tonangebend – in ganz Europa. Diese Tradition<br />

prägt die französische Mode bis heute. Ganz anders in Deutschland.<br />

Hier gibt es aufgrund der vielen historischen Brüche<br />

und der Kleinstaaterei – 1856 gab es noch 30 selbstständige<br />

deutsche Staaten – keine großen Familien, konnte keine<br />

führende Mode entstehen.<br />

Die Nationalsozialisten setzten für die Allgemeinheit mit Tracht,<br />

Gretchenzopf und ohne Make-up ein völkisch-nationalistisches<br />

Mutterbild durch, wie lrene Guenther in ihrem Buch „Nazi<br />

Chic?“ schreibt. Die jüdischen Unternehmer und Arbeiter wurden<br />

in den Konzentrationslagern ermordet oder verließen das<br />

nationalsozialistische Deutschland. Dass es aber auch Haute-<br />

Couture-Schauen für die Nazi-Elite gab, ist heute weitgehend<br />

unbekannt. Die moderne Frau wurde, schreibt Irene Guenther,<br />

als Instrument einer Lifestyle-Propaganda benutzt.<br />

17<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg schneiderte man Mäntel aus Uniformen<br />

und Kleider aus Fallschirmen und erstarrte in Biederkeit und<br />

Benimmregeln. Die deutsche Gesellschaft suchte nach dem verübten<br />

Holocaust nach Fassung, wollte sich vom Elend und vom<br />

Ruch der Barbarei durch Etikette befreien.<br />

18<br />

Textabschnitt: ___ 0<br />

Im Gegenteil: Es gibt mit der deutschen Romantik sowie<br />

der Leibfeindlichkeit der Protestanten eine lange Tradition<br />

in der Verachtung äußerer Konventionen. 1871 mit der<br />

Gründung des Deutschen Reichs und der Wahl Berlins zur<br />

Hauptstadt begann der Wandel. Rund um den Hausvogteiplatz<br />

siedelten sich zahlreiche Modesalons und Konfektionshäuser<br />

vor allem jüdischer Bürger an. Bald schon<br />

entstand der Berliner Chic, der in den „goldenen“ 1920er-<br />

Jahren seinen Höhepunkt hatte. Damals zählten deutsche<br />

Frauen zu den elegantesten Europas. 1933, mit der Machtergreifung<br />

der Nationalsozialisten, war diese erste, kurze<br />

Blüte der deutschen Mode schlagartig vorbei.<br />

Textabschnitt: ___<br />

Textabschnitt: ___<br />

Es hatte in Deutschland keine Tradition, den Kopf aus der<br />

Menge herauszustrecken, die Mehrheit maskierte sich lieber<br />

als uniforme Masse: „Obwohl es Klassenunterschiede gibt,<br />

sollen sie nicht dargestellt werden“, schreibt Jens Jessen in<br />

der Untersuchung „Leben in Deutschland“ der Wochenzeitung<br />

„DIE ZEIT“. Kleine Bürger putzen sich nicht heraus wie Großgrundbesitzer<br />

und die Eliten verbergen „mit einer Art finsterer<br />

Genugtuung die Merkmale ihres Status“. Guter Stil ist, sich<br />

auffallend unauffällig zu kleiden.<br />

19<br />

Zusammen mit Austauschprogrammen und Einwanderern,<br />

Büchern, Filmen und Musik aus dem Ausland wurde die deutsche<br />

Kultur bereichert. Zuerst in der Küche, dann in den<br />

Gewohnheiten. Auch der Wunsch nach Mode wuchs. Und zwar<br />

nicht nur in der Bundesrepublik, wie die Ausstellung „In Grenzen<br />

frei – Mode, Fotografie, Underground in der DDR 1979-89“<br />

im Berliner Kunstgewerbemuseum jüngst eindrucksvoll zeigte.<br />

20<br />

Die Kleider waren schrill und oft untragbar: Neonfarben, Kunstrasen<br />

und Duschvorhänge. Berlin als Frontstadt des Kalten Krieges<br />

war Magnet für alle, die der spießigen deutschen Realität<br />

entfliehen wollten. Hier trafen sich Trend und Trash, wurden in<br />

Performances neue Präsentationsformen ausprobiert. Mode<br />

wurde immer mehr ein bewusstes Mittel der Kommunikation,<br />

der Abgrenzung und Einordnung.<br />

21<br />

Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurden diese Veränderungen<br />

augenscheinlich, kaum ein deutsches Medium, das sich<br />

nicht mit dem neuen Selbstbewusstsein beschäftigte. So kam<br />

2003 ein Lifestyle-Magazin mit dem Namen „Deutsch“ heraus<br />

– was zuvor undenkbar war. Die Redaktion verstand „Deutsch“<br />

als Synonym für Weltoffenheit, Pluralismus und Toleranz.<br />

International wurde dieses neue deutsche Selbstbild erstmals<br />

während der Fußballweltmeisterschaft 2006 wahrgenommen.<br />

Diese Anerkennung von außen beflügelte Deutschland so, dass<br />

viele bis heute gern von dem „Sommermärchen“ sprechen.<br />

22<br />

Textabschnitt: ___<br />

Textabschnitt: ___<br />

Textabschnitt: ___<br />

Textabschnitt: ___<br />

Ist es die Angst vor der Macht der Bilder, welche die Nazis so<br />

brutal politisch missbraucht haben? Obwohl deutsche Modeschöpfer<br />

wie Bernhard Willhelm oder Frank Leder in Zusammenarbeit<br />

mit dem Fotografen Gregor Hohenberg zeigen, dass<br />

sie Marken schaffen können, die von starken Bildern leben<br />

(und zwar ohne die geringsten nationalistischen Anklänge,<br />

wohl aber mit lustvollen Spielen der deutschen Identität): Es<br />

gibt davor offenbar weiterhin eine große Scheu in Deutschland.<br />

- 269 -<br />

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Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Lesen / Teil 3 / Prüfungsteil 00:25<br />

0<br />

Im Gegenteil: Es gibt mit der deutschen Romantik sowie der<br />

Leibfeindlichkeit der Protestanten eine lange Tradition in der<br />

Verachtung äußerer Konventionen. 1871 mit der Gründung<br />

des Deutschen Reichs und der Wahl Berlins zur Hauptstadt<br />

begann der Wandel. Rund um den Hausvogteiplatz siedelten<br />

sich zahlreiche Modesalons und Konfektionshäuser vor allem<br />

jüdischer Bürger an. Bald schon entstand der Berliner Chic,<br />

der in den „goldenen“ 1920er-Jahren seinen Höhepunkt<br />

hatte. Damals zählten deutsche Frauen zu den elegantesten<br />

Europas. 1933, mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten,<br />

war diese erste, kurze Blüte der deutschen Mode<br />

schlagartig vorbei.<br />

A<br />

Diese Einstellung und die Kritik der dominanten Denker<br />

Max Horkheimer und Theodor W. Adorno „Kulturindustrie,<br />

Aufklärung als Massenbetrug“, die Kultur und damit auch<br />

Mode als Ware ansahen, und die antibürgerliche Haltung<br />

der 1968er-Bewegung führte zu einem durchdringenden<br />

Misstrauen gegen Mode und Stil. Hinzu kam, dass es bis<br />

zum Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin<br />

1999 kein gesellschaftliches Zentrum in Deutschland gab,<br />

wo sich Mode entfalten konnte.<br />

B<br />

Dennoch: Bis in die heutige Dekade gilt vielen das Ausland als<br />

Maß aller Dinge, werden die eigenen Stärken noch gering geschätzt.<br />

Es gibt wohl nur wenige Kulturnationen, in denen beispielsweise<br />

so viele Kreative ihre eigene Sprache verleugnen<br />

und ausschließlich englischsprachige Webseiten veröffentlichen.<br />

Auch stellt sich die Frage, warum es in Deutschland<br />

keine große imagegetriebene Modemarke wie Polo Ralph<br />

Lauren gibt, obwohl die Kompetenz vorhanden ist.<br />

D<br />

Parallel dazu keimte die heutige Vielfalt auf: Die Besatzungstruppen<br />

aus den USA, Großbritannien und Frankreich brachten<br />

ihre Lebensweisen und Moden wie Jeans und T-Shirts<br />

mit nach Westdeutschland. Die Deutschen aus der jungen<br />

Bundesrepublik begannen zu reisen – und wurden darin<br />

Weltmeister.<br />

Bis zur Wiedervereinigung 1990 war für viele deutsche<br />

Modedesigner das Ausland prägend. Wer seine Identität<br />

suchte, ging dafür in die Ferne, am liebsten in die USA. Doch<br />

der zunehmende Abstand zur eigenen Geschichte lässt die<br />

Deutschen ihr Land neu entdecken. Statt sich für Solidität,<br />

Ernsthaftigkeit, Funktionalität und deutsche Wertarbeit zu<br />

schämen, erkennen sie die Vorteile der eigenen Stärken<br />

wieder. „Seit der Wiedervereinigung hat deutsche Mode ein<br />

neues Gesicht bekommen, einen eigenständigen, klaren<br />

deutschen Stil“, heißt es zur Ausstellung “moDe! – Deutsche<br />

Modedesigner und ihr Stil“, die 2005 vom Goethe-Institut<br />

in Tokio gezeigt wurde.<br />

F<br />

E<br />

Zu den international erfolgreichsten Pionieren gehören die<br />

drei deutschen Unternehmen Hess Natur (Versandhaus für<br />

Naturtextilien), Klaus Stilmann (einst der größte Hersteller<br />

von Damen¬konfektion in Europa) und die Otto-Group (der<br />

weltgrößte Versandhauskonzern). Immer gab die persönliche<br />

Überzeugung des Firmeninhabers den Ausschlag für das<br />

Engagement. Sie waren Vorreiter beim Aufbau von Knowhow,<br />

Kooperationen und Standards sowohl in Deutschland<br />

als auch in den Anbau- und Fertigungsländern.<br />

C<br />

Beeinflusst von einer neuen Generation englischer Modemagazine<br />

wie „;-D“ und „Face“ und der experimentellen<br />

Elektromusikszene setze die Jugend dem mordslangweiligen<br />

Mode-Kommerz ihre Lebensfreude entgegen.<br />

Zunächst als Rebellion von Halbstarken, dann als Hippies,<br />

Rocker, Punker bis später zur Club-Kleidung und zu den<br />

Anhängern der Techno-Szene. Mode war nicht mehr<br />

Eleganz, Mode war jetzt Event.<br />

G<br />

Alltagsästhetik und Design, Paraden und Fackelzüge, Inszenierungen<br />

und Kulissen wurden von den Nazis gezielt genutzt,<br />

um das Massenbedürfnis nach Identifikation,<br />

Gemeinschaft, Unterhaltung und Schönheit zu befriedigen.<br />

„Die Nazis entwickelten unter dem Primat der Politik die<br />

erste kapitalistische Massenkultur auf europäischem Boden“,<br />

schreibt der Schweizer Designtheoretiker Beat Schneider.<br />

„Sie wurde von den Nazis bewusst als ein die Massen blendendes<br />

und bindendes Herrschaftsmittel eingesetzt.“<br />

- 270 -<br />

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Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Lesen / Teil 3 / Aufgabenteil<br />

Aufgabe 1<br />

Wählen Sie zu jedem Wort unten die jeweils passende Erklärung aus dem Kasten.<br />

Zwei Erklärungen bleiben übrig.<br />

(1) e Anständigkeit / e Bravheit • (2) r Aufstand • (3) ausgefallen • (4) s Bekleidungsgeschäft • (5) sich intensiv bemühen •<br />

(6) sich distanzieren • (7) entstehen • (8) e Fähigkeit • (9) sich schön machen • (10) e Festigkeit • (11) grausam •<br />

(12) r Jugendliche • (13) traditionelle Kleidung • (14) kleinbürgerlich • (15) r Körper • (16) ganz plötzlich • (17) schlechter<br />

Ruf • (18) verstecken • (19) e Vormacht • (20) e Zurückhaltung • (21) zu weit • (22) r Zweifel<br />

a. buhlen um + Akk. = _______ k. aufkeimen = _______<br />

b. r Leib = _______ l. e Rebellion = _______<br />

c. s Konfektionshaus = _______ m. r Halbstarke = _______<br />

d. schlagartig = _______ n. schrill = _______<br />

e. e Tracht = _______ o. spießig = _______<br />

f. s Primat = _______ p. e Solidität = _______<br />

g. e Biederkeit = _______ q. verleugnen = _______<br />

h. r Ruch = _______ r. e Kompetenz = _______<br />

i. sich herausputzen = _______ s. brutal = _______<br />

j. verbergen = _______ t. e Scheu = _______<br />

Aufgabe 2<br />

Ersetzen Sie das jeweils unterstrichene Wort durch das Wort in Klammern.<br />

Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurden diese Veränderungen augenscheinlich,<br />

kaum ein deutsches Medium, das sich nicht mit dem neuen Selbstbewusstsein beschäftigte.<br />

So kam 2003 ein Lifestyle-Magazin mit dem Namen „Deutsch“ heraus –<br />

was zuvor undenkbar war.<br />

Die Redaktion verstand „Deutsch“ als Synonym<br />

für Weltoffenheit, Pluralismus und Toleranz.<br />

International wurde dieses neue deutsche Selbstbild erstmals wahrgenommen<br />

während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschlands Stadien.<br />

Diese Anerkennung von außen<br />

beflügelte Deutschland so,<br />

dass viele bis heute noch gern von dem „Sommermärchen“ sprechen.<br />

(erkennen)<br />

(fast alle)<br />

(hieß)<br />

(hätte)<br />

(bedeutete)<br />

(weltoffen)<br />

(Wahrnehmung)<br />

(als)<br />

(anerkannt)<br />

(Flügel)<br />

(wird)<br />

Aufgabe 3<br />

Fassen Sie die wichtigsten Stationen der Mode in Deutschland zusammen.<br />

bis Mitte des 19. Jahrhunderts • 1920er-Jahre • Nationalsozialismus • Nachkriegsdeutschland • Einwanderungsund<br />

Reisewelle • neue deutsche Jugend • Jahrtausendwende • heute<br />

Aufgabe 4<br />

Kommentieren Sie die folgenden Zitate über Mode.<br />

• Die Frauen machen sich nur deshalb so hübsch, weil das Auge des Mannes besser entwickelt ist als sein Verstand.<br />

• Die Mode ist vielleicht nicht die Waffe der Frau, aber sie liefert ihr wenigstens die Munition.<br />

• Eleganz heißt nicht, ins Auge zu fallen, sondern im Gedächtnis zu bleiben.<br />

• Man muss viel Geschmack haben, um dem Geschmack seines Zeitalters zu entgehen.<br />

• Wenn etwas Abstoßendes modern wird, ist es sofort anziehend.<br />

• Mode ist jener seltsame Vorgang, bei dem allen plötzlich etwas gefällt, was ihnen gestern noch nicht gefallen hat<br />

und was ihnen morgen nicht mehr gefallen wird.<br />

• Gut auszusehen hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit Stil – denn Stil kommt nie aus der Mode.<br />

- 271 -<br />

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Kap. 5<br />

Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Lesen / Teil 4 / Prüfungsteil 00:10<br />

Sie planen einen Umzug nach Baden-Württemberg und suchen im Internet nach Stellen in der öffentlichen<br />

Verwaltung des Bundeslandes. Verschaffen Sie sich schnell einen Überblick über die vier Angebote, die Sie auf<br />

www.verwaltungsjobs.de gefunden haben.<br />

Zu welcher Anzeige (A, B, C, D) passen die Aussagen (23–30)? Auf eine Anzeige können mehrere Aussagen<br />

zutreffen, aber es gibt nur eine richtige Lösung für jede Aussage.<br />

Beispiel<br />

0<br />

C<br />

_________ Zu Ihren Aufgaben gehört es, lokale Unternehmen mittels eines Newsletters<br />

über aktuelle Entwicklungen zu informieren.<br />

Aussagen<br />

23<br />

_________<br />

Es besteht die Möglichkeit einer späteren Verbeamtung.<br />

24<br />

_________<br />

Sie arbeiten unweit der deutsch-österreichischen Grenze.<br />

25<br />

_________ Zu Ihren Aufgaben gehört die Protokollführung.<br />

26<br />

_________ Die Stelle ist befristet als Vertretung für eine Kollegin oder einen Kollegen<br />

in Elternzeit ausgeschrieben.<br />

27<br />

_________ Neben der Tätigkeit absolvieren Sie ein Studium.<br />

28<br />

_________ Sie kümmern sich u. a. um die Pflege von Partnerschaftsbeziehungen.<br />

29<br />

_________ Die Stelle ist besonders für Berufsanfänger geeignet.<br />

30<br />

_________ Im Rahmen der Tätigkeit werden Sie sehr häufig mit Wirtschaftsunternehmen<br />

der Region kooperieren.<br />

- 272 -<br />

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Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Lesen / Teil 4 / Prüfungsteil 00:10<br />

TEXT B TEXT A<br />

Leben und Arbeiten am Bodensee<br />

59.000 Einwohner, wirtschaftlicher Schwerpunkt Oberschwabens, Messestadt und Fremdenverkehrsort<br />

mit hohem Freizeitwert im Grenzgebiet zu Österreich und der Schweiz<br />

Wir suchen für unser Haupt- und Personalamt, Abteilung Personaldienste, befristet im Rahmen der Elternzeitvertretung<br />

für zunächst 12 Monate, eine/n<br />

Personalsachbearbeiter/in<br />

Wir bieten Ihnen<br />

• ein sehr anspruchsvolles und interessantes Aufgabengebiet: Kernbereiche sind die Personalgewinnung,<br />

-betreuung und -verwaltung; außerdem die Mitwirkung bei Personalplanung, Personalentwicklung und<br />

vieles mehr<br />

• selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten in einem engagierten Team<br />

• eine Beschäftigung im Beschäftigtenverhältnis mit Eingruppierung je nach Qualifikation und Berufserfahrung<br />

bis Entgeltgruppe 10 TVöD-V<br />

Die genaue Abgrenzung des Aufgabengebietes bleibt vorbehalten.<br />

Wir erwarten von Ihnen<br />

• überdurchschnittliches Engagement für die Belange der Personalarbeit<br />

• überzeugendes Auftreten, Durchsetzungsvermögen, Kontaktfähigkeit und teamorientiertes Arbeiten<br />

• ein abgeschlossenes Studium im gehobenen Verwaltungsdienst oder eine vergleichbare Ausbildung mit<br />

fundierten Fachkenntnissen im Arbeits- und Tarifrecht<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an die Stadt Friedrichshafen, Haupt- und Personalamt, Abteilung Personaldienste,<br />

Postfach 24 40, 88014 Friedrichshafen.<br />

• Die Anstellung erfolgt im Angestelltenverhältnis.<br />

• Die Stelle wird nach TVöD E10 bewertet.<br />

Bei der Stadtverwaltung Baden-Baden (Stadtkreis mit rd. 54.000 Einwohnern), internationale Stadt in<br />

landschaftlich reizvoller Lage im Nordschwarzwald, ist eine Stelle für eine/n Sachbearbeiter(in) zu besetzen.<br />

Als Aufgabengebiet kommen das Personalwesen oder der Bereich der Stadtkasse in Frage.<br />

Wir bieten einen attraktiven Einstieg ins Berufsleben mit vielfältigen Chancen zum Ausbau Ihrer bereits<br />

erworbenen Kenntnisse, eine gründliche Einarbeitung und eine Tätigkeit in einem engagierten Team.<br />

Wir erwarten einen Studienabschluss zum/r Bachelor of Arts – Public Management und setzen Flexibilität,<br />

Engagement, Zuverlässigkeit sowie die Fähigkeit, selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten, voraus.<br />

Die Einstellung erfolgt zunächst im Beschäftigtenverhältnis bis nach Entgeltgruppe 10 TVöD. Die spätere<br />

Übernahme ins Beamtenverhältnis ist beabsichtigt.<br />

Sind Sie interessiert, dann senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an die Stadtverwaltung Baden-Baden –<br />

Personal- und Organisationsamt – 76520 Baden-Baden. Schwerbehinderte Menschen werden bei entsprechender<br />

Eignung vorrangig berücksichtigt.<br />

• Die Anstellung erfolgt im Angestelltenverhältnis.<br />

• Die Stelle wird nach TVöD E10 bewertet.<br />

• Beschäftigungsumfang: nur Vollzeit.<br />

- 273 -<br />

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Lesen / Teil 4 / Prüfungsteil 00:10<br />

TEXT D TEXT C<br />

Sie arbeiten bei der Stadt Nürtingen in einem auf zwei Jahre befristeten Arbeitsvertrag und absolvieren<br />

das Steinbeis-Master-Studium (M.A. / MBA) berufsbegleitend an der Steinbeis-Hochschule in Stuttgart als<br />

Wirtschatfsförderer (m/w)<br />

Die Steinbeis-Hochschule (SHB) ist die größte private staatlich anerkannte Hochschule mit Promotionsrecht in<br />

Deutschland und führend im Kompetenz-Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und der öffentlichen<br />

Verwaltung.<br />

Aufgabenbeschreibung:<br />

• Strategiekonzept für die Wirtschaftsförderung<br />

• Zentrale Anlaufstelle für die Wirtschaft<br />

• Standortmarketing/-entwicklung, sowie Organisation von Veranstaltungen am Standort<br />

• Pflege der kommunalen Gewerbe-Immobilienbörse<br />

• Herausgabe des Newsletters für die örtliche Wirtschaft<br />

• Erstellung einer Masterthesis zur Dokumentation des Strategiekonzeptes<br />

Die Eingruppierung kann bis E 13 TVöD erfolgen. Die Übertragung weiterer Aufgaben bleibt vorbehalten.<br />

Der Beschäftigungsumfang beträgt 100%, für die Studientage erfolgt eine Freistellung durch den Arbeitgeber.<br />

Die Studiengebühren und die Reisekosten werden vom Beschäftigten übernommen. Eine Bezuschussung des<br />

Masterstudiengangs ist Verhandlungssache.<br />

Ihr Profil:<br />

• Abgeschlossenes Studium in der Fachrichtung Wirtschaftsförderung bzw. Wirtschaftsgeographie oder<br />

einer vergleichbaren Fachrichtung<br />

• Kommunikationsstärke und Überzeugungsvermögen<br />

• Qualifizierte und kreative Persönlichkeit mit hohem Engagement<br />

• Verantwortungsbewusstsein, Verhandlungsgeschick und sicheres Auftreten<br />

• Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen für das Master-Studium an der Steinbeis-Hochschule<br />

Bitte bewerben Sie sich online bei der Steinbeis-Hochschule über unser Bewerberportal auf www.steinbeisrm.de.<br />

Ihre Bewerbung sollte beinhalten: Anschreiben, Lebenslauf, Hochschulzugangsberechtigung (z.B. Abiturzeugnis),<br />

Zeugnis und Urkunde des Studiums (aktueller Notenspiegel oder Vordiplom bei noch nicht abgeschlossenem<br />

Studium), Arbeits- und Praktikumszeugnisse.<br />

Für unser Team bei der Geschäftsstelle Kreistag suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />

Mitarbeiterin/Mitarbeiter<br />

Die Geschäftsstelle Kreistag ist dem Fachbereich Zentrale Steuerung (Hauptamt) zugeordnet. Das Aufgabengebiet<br />

ist breit gefächert, und die Stelle verlangt vielfältige Servicetätigkeiten für den Kreistag und die<br />

Kreisverwaltung.<br />

Es erwartet Sie ein vielfältiges Aufgabengebiet, das Sie selbständig und eigenverantwortlich betreuen. Sie<br />

bereiten die Sitzungen des Kreistags und der Ausschüsse vor und führen das Protokoll. Außerdem fallen<br />

Ehrungen und Ordensangelegenheiten in Ihren Tätigkeitsbereich. Sie sind im Team in Vertretung für die<br />

Betreuung der Kreispartnerschaften zuständig. Sie erledigen zentrale Verwaltungsaufgaben und sind bereit,<br />

auch Sonderaufgaben zu übernehmen.<br />

Sind Sie verantwortungsbewusst, belastbar, flexibel und bereit, auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten im<br />

Einsatz zu sein? Haben Sie die Fähigkeit, mit Menschen umzugehen? Schreiben Sie gerne und können Sie gut<br />

formulieren? Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung.<br />

Sie sollten über eine Ausbildung im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst verfügen. Die Stelle ist<br />

nach Besoldungsgruppe A 10 bewertet.<br />

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen, unter Angabe der oben genannten Kennziffer<br />

an das Landratsamt Ludwigsburg, Geschäftsteil Personal, 71631 Ludwigsburg.<br />

- 274 -<br />

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Hören / Teil 1 / Prüfungsteil 5. 2-6 00:12<br />

Sie hören fünf Ausschnitte aus Radiosendungen zu verschiedenen Themen. Zu jedem Ausschnitt gibt es drei<br />

Aufgaben. Entscheiden Sie, ob die Aussagen mit dem Textinhalt übereinstimmen oder nicht. Kreuzen Sie an.<br />

Sie hören die Texte einmal.<br />

A<br />

Sie hören einen Ausschnitt aus einer Radiosendung zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit.<br />

Beispiel<br />

0<br />

Bei mehr als zehn Prozent der Arbeitstätigen registriert man arbeitsbedingte gesundheitliche<br />

Beschwerden.<br />

Ja<br />

x<br />

Nein<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Am häufigsten beschweren sich Arbeitstätige über Kopfschmerzen und schlechten Schlaf.<br />

Arbeitnehmer sind heutzutage einem enormen Arbeitsdruck ausgesetzt.<br />

Arbeitslose klagen häufiger über gesundheitliche Probleme als Berufstätige.<br />

B<br />

Sie hören einen Ausschnitt aus einer Radiosendung über die Zahlungsbereitschaft.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Die Musikgruppe Radiohead setzte für ihr Album einen Mindestpreis fest.<br />

Wenn das Geld dem Wohl von Hilfsbedürftigen dient, zahlen Käufer gern mehr.<br />

Höhere Einnahmen durch „Zahl, was du willst“ können als Anerkennungsbestätigung<br />

eines Unternehmens betrachtet werden.<br />

C<br />

Sie hören einen Teil einer Radiosendung über das Fernsehen als Medium.<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Beim Medienkonsum kommt die Familie selten zusammen.<br />

Beim Medien-Know-how lässt sich eine klare Rollenverteilung feststellen.<br />

Wenn es etwas zu besprechen gibt, wenden sich die Kinder vorzugsweise an die Mutter.<br />

D<br />

Sie hören einen Ausschnitt aus einer Radiosendung über einen Berliner Dialekt.<br />

10<br />

11<br />

12<br />

Auffallend an Kiezdeutsch ist die besonders einfache Ausdrucksweise.<br />

Wer Kiezdeutsch spricht, verlernt mit der Zeit seine Muttersprache.<br />

Kiezdeutsch zeugt von Gruppenzugehörigkeit und Integrationsbestreben.<br />

E<br />

Sie hören einen Ausschnitt aus dem neuesten Jahresbericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle.<br />

13<br />

14<br />

15<br />

Im Lauf der Zeit ist die Liste der EU-Experten auf insgesamt fast 50 gefährliche Drogen<br />

angewachsen.<br />

Noch intensiver als Drogen wird unter Jugendlichen Alkohol konsumiert.<br />

Der Drogenhandel soll EU-weit legalisiert und gesetzlich geregelt werden.<br />

- 275 -<br />

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Kap. 5<br />

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Hören / Teil 2 / Prüfungsteil 5. 7 00:05<br />

Conni und Michael unterhalten sich über das unmögliche Verhalten eines Paares, das gerade bei ihnen zu Besuch<br />

war.<br />

Entscheiden Sie, ob die Meinungsäußerung nur von einem Sprecher stammt, oder ob beide Sprecher in ihrer<br />

Meinung übereinstimmen. Es gibt nur eine richtige Lösung. Sie hören das Gespräch einmal.<br />

Beispiel<br />

Person 1 /<br />

Conni<br />

Person 2 /<br />

Michael<br />

beide<br />

0 Es ist kein Normalzustand mehr, wenn sich zwei Partner ständig und<br />

überall streiten.<br />

x<br />

16 Streitkultur muss auch gelernt sein.<br />

17 Bei einem Streit gibt es geschlechtsspezifische Schwerpunkte.<br />

18 Andauernde Beschuldigungen sind eine grundfalsche Taktik.<br />

19 Ein Streit darf nie zu einem Gewaltausbruch eskalieren.<br />

20 Kritische Anmerkungen mit Humor zu tragen ist ein Zeichen von Stärke.<br />

Hören / Teil 3 / Prüfungsteil 5. 8-9 00:18<br />

Sie hören ein Interview mit Frau Elisabeth Stenmans, der „modernen Mutter Courage“ mit ihren 34 Kindern.<br />

Kreuzen Sie bei den Aufgaben 21–30 die richtige Lösung ( a , b oder c ) an.<br />

Es gibt nur eine richtige Lösung. Sie hören das Gespräch zweimal.<br />

Beispiel<br />

0<br />

a<br />

xb<br />

c<br />

21<br />

a<br />

b<br />

c<br />

Eingangs bewundert der Moderator ...<br />

die innere Kraft der genesungsbedürftigen 60-Jährigen.<br />

die Heiterkeit und herzliche Ausstrahlung dieser Mutter.<br />

das schauspielerische Talent von Frau Stenmans.<br />

Als junges Mädchen war Frau Stenmans bei einer Kreuzfahrt mit ihren Eltern schockiert, ...<br />

als verkrüppelte Bettler plötzlich aufs Schiff kamen.<br />

als sie sah, wie ungesund afrikanische Kinder ernährt wurden.<br />

als sie die immense Kluft zwischen Wohlstand und Armut erkannte.<br />

...<br />

- 276 -<br />

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...<br />

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Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Hören / Teil 3 / Prüfungsteil 00:18<br />

22<br />

a<br />

b<br />

c<br />

Um Geld spenden zu können, ...<br />

sparte Frau Stenmans Mutter am Haushaltsgeld.<br />

arbeitete die 12-Jährige Elisabeth als Aushilfe bei einem Friseur.<br />

verzichtete die junge Elisabeth auf jeden persönlichen Komfort.<br />

23<br />

a<br />

b<br />

c<br />

24<br />

a<br />

b<br />

c<br />

25<br />

a<br />

b<br />

c<br />

26<br />

a<br />

b<br />

c<br />

27<br />

a<br />

b<br />

c<br />

28<br />

a<br />

b<br />

c<br />

29<br />

a<br />

b<br />

c<br />

30<br />

a<br />

b<br />

c<br />

Wie reagierte das familiäre Umfeld auf Frau Stenmans Wandel?<br />

Es zeigte letztendlich Einfühlungsvermögen und nahm Rücksicht auf ihre innere Berufung.<br />

Frau Stenmans Mutter hatte von Anfang an keine Einwände gegen das soziale Engagement ihrer Tochter.<br />

Nach der zwölften Adoption gab es immer heftigeren Widerstand.<br />

Bezüglich ihres ursprünglichen Wunsches war Frau Stenmans der Ansicht, dass ...<br />

sie als Nonne nicht das gewünschte soziale Engagement zeigen könnte.<br />

ein Ortswechsel den Bezug zu den anvertrauten Menschen in Mitleidenschaft ziehen würde.<br />

sie mit 17 für einen Einsatz im Ausland wohl noch zu jung war.<br />

Was erfährt man über die Ausbildung von Frau Stenmans?<br />

Sie absolvierte eine theologisch-pädagogische Ausbildung.<br />

Sie qualifizierte sich als Therapeutin und Pädagogin.<br />

Sie promovierte in Psychologie und Medizin.<br />

Welches Schicksal widerfuhr ihren Adoptivkindern in ihrer Heimat?<br />

Eine brutale Ausbildung zu jungen Kriminellen.<br />

Vernachlässigung und Nötigung.<br />

Kriege und Naturkatastrophen.<br />

Im Familienrat besprechen die Familienmitglieder, ...<br />

ob ein weiteres Kind adoptiert werden soll.<br />

ob Frau Stenmans über weitere Adoptionen allein entscheiden sollte.<br />

ob die Familie noch genügend Akzeptanz in der Gesellschaft genießt.<br />

Frau Stenmans wünscht sich für die Kinder, ...<br />

dass sie eine angemessene Sozialhilfe zur Unterstützung ihres Projektes erhalten.<br />

dass sie ihre Lebensträume und Ziele realisieren können.<br />

dass sie ihre Selbstständigkeit hinten anstellen, um den jüngeren Geschwistern zu helfen.<br />

Große Beträge investiert Frau Stenmans ...<br />

in kulturelle und naturverbundene Veranstaltungen.<br />

in die Organisation und Dokumentation von Kunstausstellungen.<br />

in Reisen in die Heimatländer ihrer Adoptivkinder.<br />

Was hat Frau Stenmans in Zukunft vor?<br />

Die Gründung einer ehrenamtlichen Stiftung zum Wohle der Gemeinschaft.<br />

Die Aufnahme weiterer Adoptivkinder als Ersatz für jene, die nicht mehr bei ihr leben.<br />

Die Unterstützung hilfsbedürftiger Kinder und Jugendlicher in Armutsgebieten.<br />

- 277 -<br />

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Hören / Teil 3 / Aufgabenteil<br />

Aufgabe 1<br />

Im folgenden Abschnitt schildert Frau Stenmans ein entscheidendes Erlebnis aus ihrer Kindheit.<br />

Ergänzen Sie die Lücken mit der passenden Verbform.<br />

Als Kind war ich ziemlich (a: verwöhnen), ich war die Tochter einer wohlhabenden Unternehmerfamilie, aus gutem Haus<br />

wie man so sagt. Aber ich (b: wollen) immer schon meinen Mitmenschen helfen. Ein Schlüsselerlebnis (c: haben) ich mit<br />

zwölf, als meine Schwester und ich zusammen mit unseren Eltern eine Kreuzfahrt (d: machen). Bei einem Landausflug an<br />

der Küste Afrikas habe ich als Kind (e: erleben), was echte Armut ist. Die Hunger leidenden und bettelnden Kinder, einige<br />

davon mit abgehackten Beinen auf den Straßen haben mich zutiefst (f: schocken). Ich kann nur sagen, dass ab diesem Zeitpunkt<br />

für mich nichts mehr so (g: sein) wie zuvor. Abends waren wir zum Captain’s Dinner (h: einladen). Es (i: geben) ein<br />

Sechs-Gänge-Menü. In einem meiner Missionsheftchen (j: haben) ich gelesen, dass mit nur 30 oder 40 Mark ein Kind<br />

in Afrika oder Asien einen Monat lang (k: ernähren) werden kann. 30 oder 40 Mark, so viel (l: kosten) vermutlich mein<br />

Menü an diesem Abend. Da habe ich mich (m: weigern) zu essen. Erst als mir meine psychologisch geschickte Mutter<br />

(n: versprechen), sie würde mir helfen, das monatliche Unterhaltsgeld für ein Kind in Afrika zusammenzubringen, habe ich<br />

das Essen (o: anrühren). Nach unserer Rückkehr zu Hause (p: entrümpeln) ich mein Kinderzimmer und (q: übernachten)<br />

nur auf einer Matratze auf dem Boden, alles andere (r: scheinen) mir überflüssig! Ich (s: benutzen) auch nicht mehr die Straßenbahn,<br />

sondern (t: gehen) zu Fuß, um Geld zu sparen und zu spenden. Ich (u: sparen) jeden Pfennig, um ihn spenden<br />

zu können. Das Geld für den Friseur habe ich mir (v: geben) lassen und dann habe ich meine Haare selbst (w: schneiden) –<br />

zum Schrecken meiner Mutter mit einer kleinen Heckenschere. Neue Kleidung habe ich (x: ablehnen). Das Geld dafür – mein<br />

Taschengeld und mein Erspartes – (y: kommen) in den Spendentopf.<br />

Aufgabe 2<br />

Aufgabe 3<br />

Aufgabe 4<br />

Wie stellen Sie sich einen Tag im Leben von Frau Stenmans vor? Bereiten Sie einen kurzen Vortrag<br />

vor und erzählen Sie im Plenum.<br />

Recherchieren Sie über Frau Elisabeth Stenmans, die Elisabeth-Stenmans-Stiftung und den Verein<br />

„Hände reichen – Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika e.V.“ und diskutieren Sie Ihre Ergebnisse im <strong>Kurs</strong>.<br />

Ersetzen Sie das Unterstrichene durch einen passenden Ausdruck.<br />

a) Aber ich hatte ein Lebensziel und eine Berufung, nämlich die, mich buchstäblich mit Haut und Haaren für Not<br />

leidende Kinder einzusetzen.<br />

b) Dabei schwebte aber immer das Damoklesschwert der Versetzung an einen anderen Ort über den Schwestern.<br />

c) Es war vor der Geburt meines zweiten leiblichen Sohnes, und der ist 1979 auf die Welt gekommen.<br />

d) Nur bei Entscheidungen über die Köpfe der anderen hinweg.<br />

e) In Deutschland fühlen sich schon Eltern mit nur vier oder fünf Kindern manchmal schief angeguckt.<br />

f) Das liegt aber sicher mit daran, dass unser ganzes Umfeld weiß, dass ich meine Kinder aus eigener Tasche ernähre.<br />

g) Wir bekommen Kindergeld, das war es dann aber auch.<br />

h) Zumal ich sehr viel Wert darauf lege, dass meine Kinder nicht nur leben, sondern auch etwas erleben.<br />

i) Ohne tatkräftige Hilfe auch durch meine erwachsenen Kinder käme ich nicht über die Runden.<br />

j) Juckt es Sie nicht ab und zu in den Fingerspitzen, noch weitere Kinder zu adoptieren?<br />

k) Im letzten Jahr habe ich die Elisabeth-Stenmans-Stiftung ins Leben gerufen, deren Zweck es ist, beeinträchtigten<br />

Menschen jeden Alters ein würdevolles Leben zu ermöglichen.<br />

- 278 -<br />

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Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 5 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Schreiben / Teil 1 / Prüfungsteil 00:20<br />

Überarbeiten Sie das Kurzreferat. Ersetzen Sie die fett markierten Ausdrücke und verwenden Sie dabei<br />

die Wörter aus der rechten Spalte. Diese Wörter dürfen nicht verändert werden. Schreiben Sie nur die<br />

neu formulierten Passagen auf den Antwortbogen.<br />

„Das gute Beispiel ist nicht eine Möglichkeit, andere Menschen<br />

zu beeinflussen, es ist die einzige.“ Dieser Spruch von Albert<br />

Schweitzer macht deutlich, dass Vorbilder durch ihr Beispiel<br />

auf andere (0) wirken.<br />

Dahinter steht die Frage: Was und wer gibt den Menschen<br />

(1) Orientierung in der Welt?<br />

Natürlich (2) haben philosophische oder religiöse Ideen eine<br />

Funktion als Leitbild. Auch die Erziehung durch die Eltern und in<br />

der Schule weist jungen Menschen ihren Weg. Doch nichts ist mit<br />

dem Einfluss (3) vergleichbar, den andere Menschen ausüben.<br />

Zunächst kommen diese Vorbildpersonen meist aus der Familie,<br />

später dann mehr und mehr aus den „Peer-Groups“, also aus dem<br />

Kreis (4) gleichaltriger oder etwas älterer Freunde. Die Wissenschaft,<br />

vor allem die Psychologie, hat für sie die (5) Bezeichnung<br />

„Bezugspersonen“ geprägt. Junge Menschen erkennen an diesen<br />

Einstellungen und Verhaltensweisen, die ihnen gefallen und die<br />

sie selbst besitzen möchten. Sie beginnen, sich mit ihnen zu<br />

identifizieren. Ganz konkret (6) sieht das so aus, dass bestimmte<br />

Handlungen nachgeahmt werden, unabhängig davon, ob diese<br />

Handlungen gemeinhin als eher positiv oder negativ angesehen<br />

werden. Wenn also beispielsweise die Bezugsperson Schwächere<br />

(7) beschützt, wird dies ebenso nachgeahmt, wie wenn sie sich<br />

ständig prügelt. Erst auf einer späteren (8) Entwicklungsstufe<br />

beginnt man, sich kritisch mit seinen Vorbildern auseinanderzusetzen.<br />

Vorbilder sind natürlich nicht nur Personen, mit denen man im<br />

realen Leben zu tun hat. Bücher und Filme (9) bieten eine unbegrenzte<br />

Anzahl an Vorbildern. Was diese Figuren angeht, so<br />

besteht allerdings die Gefahr, dass Jugendliche fragwürdigen<br />

„Helden“ und „Idolen“ unkritisch folgen. Hier ist behutsame<br />

(10) Aufklärungsarbeit durch die Eltern und andere Erwachsene<br />

nötig.<br />

Beispiel<br />

0 Wirkung<br />

... Wirkung auf andere erzielen.<br />

(1) orientieren<br />

(2) stellen ... dar<br />

(3) vergleichen<br />

(4) Alter<br />

(5) bezeichnet<br />

(6) äußert<br />

(7) Schutz<br />

(8) weiterentwickelt<br />

(9) findet<br />

(10) aufklären<br />

- 279 -<br />

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Kap. 5<br />

Kap. 1 Kap. 2 Kap. 3 Kap. 4 Kap. 6 Kap. 7 Kap. 8 Kap. 9 Kap. 10<br />

Schreiben / Teil 2 / Prüfungsteil 01:00<br />

Wählen Sie aus den beiden Themen eins aus.<br />

Thema 1<br />

In einem angesehenen Kunstmagazin lesen Sie mehrere<br />

kürzere Beiträge, zum Thema „Das Museum der<br />

Zukunft – die Zukunft der Museen“. Wissenschaftler,<br />

Politiker, Künstler, aber auch einfache Bürger entwerfen<br />

darin ihr Bild einer Museumskultur des 21. Jahrhunderts.<br />

Sie schreiben einen ausführlichen Artikel<br />

(ca. 350 Wörter), in dem Sie sich auf die folgenden<br />

drei Aussagen beziehen und Ihre Meinung dazu äußern.<br />

[ ]<br />

2<br />

Das klassische Museum mit seinen<br />

textlastigen und trockenen Präsentationen<br />

hat heutzutage a usgedient.<br />

Wenn Museen eine Zukunft haben<br />

wollen – vor allem in der Konkurrenz<br />

zu den elektronischen Medien –<br />

müssen sie abwechslungsreicher,<br />

spannender und in erster Linie<br />

moderner werden. Nur so können sie<br />

den Konsumgewohnheiten jüngerer<br />

Menschen entsprechen.<br />

Bei der Bewertung wird u. a. auf Folgendes geachtet:<br />

– Haben Sie alle Leitpunkte der Aufgabenstellung bearbeitet?<br />

– Ist die Argumentation begründet und wurden Beispiele gegeben?<br />

– Ist Ihr Text zusammenhängend und klar gegliedert?<br />

– Sind Wortwahl und Stil dem Thema und der Textsorte angemessen?<br />

3<br />

1<br />

Museen haben in der Kulturlandschaft<br />

eines ganzen Landes, aber<br />

vor allem a uch für Regionen und<br />

Kommunen eine unverzichtbare<br />

Funktion als „a ußerschulische<br />

Bildungseinrichtungen“. Daher<br />

müssen Museen massiv von<br />

staatlicher und öffentlicher<br />

Seite gefördert werden.<br />

Die Museumskultur in Europa ist<br />

über Jahrhunderte gewachsen. Dass<br />

a uch traditionelle Ausstellungen noch<br />

immer Besuchermagnete sind, zeigen<br />

die Erfolge großer Präsentationen zu<br />

einzelnen Künstlern in den letzten<br />

Jahren. Museen sollten nicht jede<br />

Mode mitmachen, sondern sich a uf<br />

ihre eigenen Stärken konzentrieren<br />

und so ein Gegengewicht zur ober–<br />

flächlichen Internet– und Fernseh–<br />

welt bilden.<br />

n textlastig: Dieser Artikel ist zu textlastig, er sollte durch Fotos aufgelockert werden.<br />

n etw. hat ausgedient: Als die CD auf den Markt kam, hatten Musikkassetten und<br />

Schallplatten als Tonträger ausgedient.<br />

n r Besuchermagnet, -e [umgangssprachlich]: Die Neuinszenierung von Shakespeares<br />

„Hamlet“ war in der letzten Saison der Besuchermagnet unseres Theaters – alle<br />

Vorstellungen waren ausverkauft.<br />

n s Gegengewicht, -e: Die neue Partei mit ihrem innovativen Programm ist ein interessantes Gegengewicht<br />

zu den etablierten politischen Kräften.<br />

n s Heimatmuseum, -museen: Auch kleinere deutsche Städte unterhalten Heimatmuseen, in denen die<br />

Geschichte der Kommune dargestellt wird.<br />

n e Dauerausstellung, -en ‡e Wechselausstellung, -en ● e Wanderausstellung, -en<br />

n e Exponat, -e / s Ausstellungsstück, -e<br />

n s Depot, -s / s Magazin, -e / r Lagerrraum, “-e / s Lager, -<br />

- 280 -<br />

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Schreiben / Teil 2 / Prüfungsteil 01:00<br />

Thema 2<br />

Die Universität, an der Sie arbeiten, möchte eine<br />

Broschüre mit Studien- und Karrieretipps veröffentlichen.<br />

Sie verfassen dafür einen Beitrag (ca. 350<br />

Wörter), in dem Sie sich auf die folgenden drei Aussagen<br />

beziehen uind Ihre Meinung dazu äußern.<br />

2<br />

Praktika und Studiena ufenthalte in<br />

anderen Ländern sind unter vielen<br />

Gesichtspunkten lohnend. Neben<br />

einer deutlichen Verbesserung der<br />

Fremdsprachenkenntnisse lernt<br />

man andere Menschen und Kulturen<br />

kennen, erhöht seine Selbststän–<br />

digkeit und gewinnt an Selbst–<br />

vertra uen.<br />

3<br />

Auslandspraktika sind gut und nützlich –<br />

allerdings ist es wichtig, darauf zu achten,<br />

das richtige Praktikum im richtigen Land<br />

und unter geeigneten Rahmenbedingungen<br />

a uszuwählen. Zentrale Frage sollte immer<br />

sein: „Welchen konkreten Wert für mein<br />

Studium und meinen Abschluss hat der<br />

Auslandsa ufenthalt?“<br />

1<br />

Ein Auslandsa ufenthalt gehört zu einer<br />

zeitgemäßen Studiengestaltung dazu<br />

und ist mehr als nur ein „Plus“ im<br />

Lebensla uf. Wer seine Bewerbungs–<br />

chancen erhöhen möchte – egal in welchem<br />

Beruf – sollte Fremdsprachenkenntnisse<br />

nachweisen können, über einige Monate<br />

Erfahrungen in einem anderen Land<br />

gesammelt und dadurch seine Eignung<br />

für die globalisierte Welt unter Beweis<br />

gestellt haben.<br />

[ ]<br />

Bei der Bewertung wird u. a. auf Folgendes geachtet:<br />

– Haben Sie alle Leitpunkte der Aufgabenstellung bearbeitet?<br />

– Ist die Argumentation begründet und wurden Beispiele gegeben?<br />

– Ist Ihr Text zusammenhängend und klar gegliedert?<br />

– Sind Wortwahl und Stil dem Thema und der Textsorte angemessen?<br />

n s Plus [nur Sg., umgangssprachlich]: Wer auf Geschäftsessen leicht einen niveauvollen<br />

Small-Talk pflegen kann, hat ein eindeutiges Plus gegenüber schweigsamen<br />

Kollegen.<br />

n r Gesichtspunkt, -e / r Aspekt, -e<br />

n e Rahmenbedingung, -en = e Vorbedingung,- en / e Voraussetzung, -en<br />

n e Schlüsselqualifikation, -en: Lernbereitschaft, Medienkompetenz und soziale Kompetenzen<br />

gehören bei der Leitung eines Unternehmens zu den Schlüsselqualifikationen.<br />

n Land und Leute kennen lernen<br />

n fundiert / sattelfest [umgangssprachlich]: Auf diesem Gebiet ist er sattelfest.<br />

n Kontakte knüpfen ● Netzwerkarbeit betreiben<br />

n e Bewerbungsfrist, -en / e Deadline, -s<br />

n s Anerkennungsverfahren, - ● e Anerkennungsrichtlinie, -n: Die Anerkennungsrichtlinien für im Ausland<br />

erbrachte Studienleistungen sind ziemlich kompliziert.<br />

n r „Bologna-Prozess“ [nur Sg.] = Seit Ende der neunziger Jahre arbeiten europäische Länder im Rahmen des<br />

Bologna-Prozesses daran, Praktika im Ausland zu erleichtern.<br />

n s ECTS [= European Credit Transfer System, nur Sg.] = Durch die Standards des ECTS sollen Studienleistungen<br />

der europäischen Universitäten besser vergleichbar werden.<br />

- 281 -<br />

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Sprechen / Teil 1 / Prüfungsteil 00:10<br />

Thema 1<br />

Essstörungen<br />

Vertreter aus dem Bildungswesen und<br />

der Medizin diskutieren zusammen mit<br />

Betroffenen und Eltern über das Thema<br />

„Kleidergröße XXS - Jugendseuche Anorexie<br />

/ Bulimie“. Sie halten einen Eröffnungsvortrag,<br />

mit welchem Sie in die<br />

Problematik einführen.<br />

Gehen Sie auf die folgenden Thesen ein<br />

und wägen Sie unterschiedliche Standpunkte<br />

ab. Belegen Sie Ihre Argumente<br />

durch Beispiele und treffen Sie eine<br />

begründete Schlussaussage.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

„Essstörungen sind zu einem massiven Problem unter heutigen<br />

Heranwachsenden, aber auch unter Erwachsenen geworden,<br />

denn sie ziehen bei Nichtbehandlung körperliche<br />

und seelische Schäden nach sich. Es gilt daher, viel stärker<br />

als bisher über diese Krankheit aufzuklären, vor allem in den<br />

Schulen. Doch auch die Eltern müssen wesentlich besser die<br />

Ernährungsgewohnheiten ihrer Kinder kontrollieren.“<br />

„Anorexie und Bulimie müssen vor allem das Stigma einer<br />

selbstverschuldeten Krankheit verlieren. Erkrankte dürfen<br />

nicht ausgegrenzt, aber auch nicht nur bemitleidet<br />

werden. Vielmehr müssen diese Krankheiten offiziell anerkannt<br />

werden und das Gesundheitswesen muss ausreichend<br />

Therapieplätze zur Verfügung stellen. “<br />

„Durch die Medien und die Modebranche werden Bulimie<br />

und Anorexie gefördert. Wenn fast alle Models, die sich<br />

weltweit auf den Laufstegen der großen Modenschauen<br />

zeigen, krankhaft dünn sind, ist es kein Wunder, dass vor<br />

allem junge Mädchen diesem fatalen Ideal nacheifern und<br />

sich damit Gesundheitsgefahren aussetzen.“<br />

[ ]<br />

Achten Sie darauf, dass Sie<br />

– Ihren Vortrag gut strukturieren,<br />

– anspruchsvolle Sprache (Wörter, Strukturen) einsetzen,<br />

– Ihre persönliche Einstellung zum Thema klar machen.<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n e Anorexie [nur Sg.] / e Magersucht [nur Sg.]: Anorexie wird dadurch verursacht,<br />

dass die Betroffenen ihrem Körper absichtlich extrem wenige Kalorien zuführen und<br />

dadurch abmagern.<br />

n e Bulimie [nur Sg.] / e Ess-Brech-Störung [nur Sg.]: Bei Bulimie wollen die Kranken<br />

aufgenommene Nahrung möglichst schnell wieder loswerden und führen Erbrechen<br />

herbei oder treiben exzessiv Sport.<br />

e Mangelernährung [nur Sg.] ● e Unterernährung [nur Sg.]: Von Mangelernährung spricht man, wenn dem<br />

Körper nicht genügend Kalorien zugeführt werden, bei Unterernährung ist dieser Zustand dauerhaft gegeben.<br />

zwanghaftes Verhalten: Zwanghafte oder manische Verhaltensweisen können von den Betroffenen nicht mehr<br />

kontrolliert bzw. nicht ohne therapeutische Hilfe verändert werden.<br />

sich einer Gefahr aussetzen<br />

jdm. nacheifern = Man übernimmt Charakteristika wie zum Beispiel das Verhalten oder das Aussehen eines<br />

anderen Menschen.<br />

s Stigma, Stigmen ● jdn. stigmatisieren<br />

s Mitleid – Mitleid zeigen – jdn. bemitleiden: Behinderte möchten nicht bemitleidet, sondern wie Nichtbehinderte<br />

als vollwertige Menschen anerkannt werden.<br />

r Laufsteg, -e: Models präsentieren auf dem Laufsteg die neuen Kollektionen der Modemacher.<br />

- 282 -<br />

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Sprechen / Teil 1 / Prüfungsteil 00:10<br />

Thema 2<br />

„All inclusive“ – Pauschalreisen contra Individualtourismus<br />

Sie eröffnen eine Fernsehdiskussion<br />

um die Gegenwart und die Perspektiven<br />

der Tourismusbranche.<br />

Gehen Sie dabei auf die folgenden<br />

Thesen ein und wägen Sie unterschiedliche<br />

Standpunkte ab. Belegen<br />

Sie Ihre Argumente mit Beispielen<br />

und treffen Sie eine Schlussaussage.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

„Pauschalreisen, wie sie sich in den letzten Jahrzehnten etabliert<br />

haben, sind ein zweischneidiges Schwert. Zum einen bringen sie<br />

den Zielländern sehr große Einnahmen – ganze Regionen leben<br />

hauptsächlich davon. Auf der anderen Seite zerstören die sogenannten<br />

Bettenburgen der großen Tourismuskonzerne wunderschöne<br />

Landschaften und beeinträchtigen auch die traditionelle<br />

Infrastruktur.“<br />

„Individualtourismus befriedigt grundlegende Sehnsüchte von<br />

Menschen – Fernweh, Abenteuerlust, Entdeckerfreude, interkulturelle<br />

Neugier. Aber Rucksacktouristen und andere Individualreisende<br />

müssen sich auch vergegenwärtigen, dass sie niemals<br />

vollständig in die anderen Kulturen vor Ort eintauchen können<br />

und dass sie auch Respekt vor dem Wunsch nach Abstand in den<br />

Gastländern zeigen müssen.“<br />

„Ob Pauschalreisen oder Individualtourismus: Exzessive Fernreisetätigkeit,<br />

vor allem mit Flugzeugen, ist auf Dauer eine ökologische<br />

Katastrophe. Jeder sollte sich bewusst machen, wie viel<br />

Kohlendioxid innerhalb einer einzigen Flugstunde in die Atmosphäre<br />

abgegeben wird. Sinnvoller wäre es, mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

oder dem Fahrrad die eigene Region zu erkunden. “<br />

[ ]<br />

Achten Sie darauf, dass Sie<br />

– Ihren Vortrag gut strukturieren,<br />

– anspruchsvolle Sprache (Wörter, Strukturen) einsetzen,<br />

– Ihre persönliche Einstellung zum Thema klar machen.<br />

n e Individualreise, -n ● r Individualtourismus [nur Sg.]: Bei einer Individualreise stellt<br />

sich der Reisende selbst seinen Reiseplan zusammen und kümmert sich allein um<br />

Tickets und Übernachtungen.<br />

n e Pauschalreise, -n ● r Pauschaltourismus [nur Sg.]: Pauschalreisen werden von<br />

großen Unternehmen angeboten und umfassen meist An- und Abreise ebenso wie<br />

Übernachtung, Verpflegung und Veranstaltungen.<br />

n e Reiserücktrittsversicherung, -en: Eine Reiserücktrittsversicherung ist sinnvoll, damit man nicht auf den<br />

Kosten sitzen bleibt, wenn man zum Beispiel kurzfristig erkrankt.<br />

n e Bettenburg, -en [umgangssprachlich, abwertend]: Damit sind schnell errichtete riesige Hotelkomplexe<br />

gemeint, die architektonisch ohne jede Individualität sind; auch der Service ist meistens von minderer Qualität.<br />

n jdn./etw. beeinträchtigen: Das schlechte Wetter hat viele Veranstaltungen beeinträchtigt, die im Freien stattfinden<br />

sollten.<br />

n s Fernweh [nur Sg.] ● s Heimweh [nur Sg.]<br />

n sich etw. vergegenwärtigen / sich etw. bewusst machen<br />

n s zweischneidige Schwert [metaphorisch, nur Sg.]: Das Angebot der Bank ist ein zweischneidiges Schwert –<br />

zwar bekommen wir sofort den Kredit, aber die Zinsen sind enorm hoch.<br />

n e Erkundung, en – auf Erkundungstour gehen – etw. erkunden: Auf alternativen Stadtrundgängen erkundet<br />

man andere Plätze und Ecken als bei einem Pauschaltourismus-Programm.<br />

- 283 -<br />

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Sprechen / Teil 2 / Prüfungsteil 00:05<br />

Thema 1<br />

Höflichkeit und gute Umgangsformen – Anachronismus oder von zeitloser<br />

Wichtigkeit?<br />

Eine Konferenz von Unternehmensberatern und Personalleitern geht der Frage nach, ob gute Manieren<br />

auch heute noch wichtig sind. Dabei gibt es auch eine öffentliche Diskussion.<br />

Wählen Sie eine der folgenden Kernaussagen aus und beginnen Sie die Diskussion. Ihre Prüferin / Ihr<br />

Prüfer ist Ihr Gesprächspartner.<br />

A<br />

Gute Umgangsformen, Höflichkeit und Etikette<br />

sind heute wichtiger denn je, da sie unverzichtbare<br />

soziale Kompetenzen darstellen.<br />

Gerade Führungspersönlichkeiten benötigen<br />

diese Eigenschaften ebenso wie Entscheidungsstärke<br />

und Stressresistenz. Auf das Bewusstmachen<br />

von Umgangsformen sollte schon<br />

in der Ausbildung großer Wert gelegt werden.<br />

B<br />

Was heute zählt, sind Ausdauer, Kreativität<br />

und Durchsetzungsvermögen und exzellente<br />

Fachkenntnisse. Umgangsformen sind Relikte<br />

einer Vergangenheit, in der Hierarchien eine<br />

viel größere Rolle spielten als heute. Daher<br />

sollte man Manieren und alles, was damit<br />

zusammenhängt, locker sehen und nicht überbewerten.<br />

[ ]<br />

Achten Sie darauf, dass Sie<br />

– Ihren Vortrag gut strukturieren,<br />

– anspruchsvolle Sprache (Wörter, Strukturen) einsetzen,<br />

– Ihre persönliche Einstellung zum Thema klar machen.<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n e Umgangsformen [hier nur Pl.] / e Etikette [nur Sg.] / e Manieren [nur Pl.]<br />

n e Tischsitten [meist Pl.]: Nicht mit vollem Mund zu sprechen, gehört in vielen Ländern<br />

zu den guten Tischsitten.<br />

n kultiviert ● charmant ● umgänglich: Kultivierte und umgängliche Menschen werden in<br />

der Regel als angenehme Gesellschaft empfunden.<br />

e Stressresistenz [nur Sg.]: Wer (konstruktiv) mit beruflichem Druck und Stress umgehen kann, also Stressresistenz<br />

besitzt, hat gute Karrierechancen.<br />

s Durchsetzungsvermögen [nur Sg.] ● sich durchsetzen: Durchsetzungsvermögen bedeutet seine Ideen<br />

konsequent umzusetzen – auch wenn es vielleicht Widerstand gibt.<br />

e Hierarchie, -n ● hierarchisch: Moderne Unternehmen haben oft flache Hierarchien, die Kooperation steht<br />

im Vordergrund.<br />

etwas locker sehen = etw. entspannt auf sich zukommen lassen / etw. gelassen betrachten<br />

roh / ungehobelt [umgangssprachlich] ● abweisend ● mürrisch ● arrogant ● rechthaberisch<br />

exzellent<br />

e Wertschätzung [nur Sg.] ● jdn./etw. wertschätzen<br />

s Relikt, -e: Vielen Menschen erscheinen Monarchien wie ein Relikt aus früheren Jahrhunderten, die nicht mehr<br />

in die heutige Zeit passen.<br />

s ungeschriebene Gesetz [metaphorisch]: Es gilt als ungeschriebenes Gesetz, Blumen vor dem Verschenken aus<br />

dem Papier zu wickeln.<br />

- 284 -<br />

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Sprechen / Teil 2 / Prüfungsteil 00:05<br />

Thema 2<br />

Organspenden – Humanität und Geschäft<br />

In einer Talkshow diskutieren Ärzte, Politiker und Vertreter von Krankenkassen über Organspenden.<br />

Auch Sie beteiligen sich an dem Gespräch.<br />

Wählen Sie eine der folgenden Thesen aus und beginnen Sie die Diskussion. Ihre Prüferin / Ihr Prüfer<br />

ist Ihr Gesprächspartner.<br />

A<br />

Organtransplantationen sind oft der letzte<br />

Ausweg für schwerkranke Menschen und<br />

können ihr Leben erheblich verbessern<br />

und/oder verlängern. Daher sollten sich mehr<br />

Menschen bereit erklären, nach ihrem Tod<br />

ihre Organe als Spenderorgane zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

B<br />

Organspenden sind grundsätzlich zu befürworten.<br />

Allerdings müssen sehr hohe ethische<br />

und juristische Richtlinien dafür gelten, damit<br />

die Rechte der Spender und der Patienten gewahrt<br />

bleiben und Missbrauch vermieden<br />

wird.<br />

[ ]<br />

Achten Sie darauf, dass Sie<br />

– Ihren Vortrag gut strukturieren,<br />

– anspruchsvolle Sprache (Wörter, Strukturen) einsetzen,<br />

– Ihre persönliche Einstellung zum Thema klar machen.<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n<br />

n e Transplantation, -en ● transplantieren: In den sechziger Jahren wurde erstmals<br />

ein Herz einem anderen Menschen erfolgreich transplantiert.<br />

n s Spenderorgan, -e: Spenderorgane müssen sofort nach dem Tod des Spenders<br />

entnommen und zum Empfänger gebracht werden.<br />

n e Vergabe, -n: Die Vergabe der Spenderorgane muss transparent und strikt nach<br />

medizinischer Notwendigkeit geregelt sein.<br />

e Kompatibilität [nur Sg.] ● kompatibel: Für eine erfolgreiche Transplantation müssen bestimmte medizinische<br />

Parameter von Spender und Empfänger kompatibel sein, das heißt zueinander passen.<br />

e Spenderdatenbank, -en: In Spenderdatenbanken werden Spender und potenzielle Empfänger registriert.<br />

r Organspenderausweis, -e: Wer seine Organe zur Transplantation zur Verfügung stellen möchte, bekommt<br />

einen Spenderausweis.<br />

e Einverständniserklärung, -en : Um einen Spenderausweis zu erhalten, gibt man eine schriftliche Einverständniserklärung<br />

ab.<br />

r Ausweg, -e = die letzte Möglichkeit, um etw. zu erreichen/schaffen/realisieren<br />

r Missbrauch [meist nur Sg.]: Der Missbrauch von Fördergeldern ist strafbar.<br />

r Organhandel [nur Sg.]: Der Organhandel ist in fast allen Staaten verboten, um Missbrauch zu verhindern.<br />

e Unstimmigkeit, -en ● r Skandal, -e: Eine Reihe von publik gewordenen Unstimmigkeiten und Skandalen<br />

erschütterten in letzter Zeit das Vertrauen in die Organspende.<br />

- 285 -<br />

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Schreiben und Sprechen / Aufgabenteil<br />

Aufgabe 1<br />

Ergänzen Sie die Lücken mit den passenden Präpositionen.<br />

KNIGGE IM KLASSENZIMMER<br />

Essen mit Messer und Gabel und Reden (a) ___________ Kaugummi: Weil Wirtschaft und Lehrer häufig (b) ___________<br />

ungehobelte Schüler klagen, setzen Schulen (c) ___________ Benimm-<strong>Kurs</strong>e – (d) ___________ überraschenden Resultaten.<br />

Schwarzes Hemd, schwarze Hose, schwarze Lackschuhe. So steht Andreas Lassen (e) ___________ einer Gruppe<br />

(f) ___________ Achtklässlern. Eigentlich betreibt er eine Tanzschule, heute aber steht Benimm-Unterricht (g) ___________<br />

dem Stundenplan. An der Mittelschule in Oberasbach soll er den Schülern gute Manieren beibringen, ihnen zeigen, wie man<br />

(h) ___________ ungewohnten Situationen umgeht, wie man sich richtig vorstellt oder sich (i) ___________ Gespräch mit<br />

dem Chef verhält. Zweimal 45 Minuten – diese Zeit steht ihm dafür (j) ___________ Verfügung. Gutes Benehmen soll Schule<br />

machen. Tugenden wie Höflichkeit oder Pünktlichkeit feiern Renaissance. Konnte es Lehrern bislang eher egal sein, wie sich<br />

Kinder etwa (k) ___________ Esstisch benehmen, so ist das Thema inzwischen (l) ___________ Schulalltag angekommen.<br />

Jugendliche verbringen (m) ___________ Ganztagsangebote immer mehr Zeit in der Schule. Hinzu kommen konkrete Klagen:<br />

Einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (n) ___________ sind immer weniger Bewerber ausbildungsreif.<br />

Nicht nur Rechnen oder Schreiben seien dabei das Problem, vielmehr fehle es oft (o) ___________ Disziplin, Pünktlichkeit<br />

und Teamfähigkeit – immerhin die Grundvoraussetzungen (p) ___________ eine Berufsausbildung.<br />

Aufgabe 2<br />

Ergänzen Sie die Lücken mithilfe der Wörter aus dem Kasten. Drei Wörter bleiben übrig.<br />

Audioguide ___ • aufs ___ • bemächtigen ___ • besten ___ • die ___ • digitalen ___ • Erfindung ___ • eröffnen ___<br />

• genügt ___ • gleichermaßen ___ • keiner ___ • lautet ___ • müssten ___ • Schätzen ___ • So ___ • soll ___ •<br />

sondern ___ • Tatsächlich ___ • unterdessen ___ • verdrängen ___ • werden ___ • ziehen ___<br />

DER MUSEUMSFüHRER DER ZUKUNFT IST DIGITAL<br />

Unter dem Motto „eintauchen und mehr wissen“ erobern neue multimediale Präsentationsformen die Museen. Kunstliebhabern<br />

(a) sich damit ganz neue Welten. (b) werden Museumsbesucher demnächst mit einem iPad in der Hand von Bild zu<br />

Bild (c) und ihr Lieblingsobjekt nicht nur von vorne, (d) auch von hinten betrachten können. (e) sieht das Museum der Zukunft<br />

wohl so aus. Mit dem neuen (f) Museumsführer (g) der Museumsbesuch interaktiver gestaltet werden und Besuchern eine<br />

stärkere Auseinandersetzung mit den (h) der Sammlung ermöglichen. Die Kunstwerke (i) dafür nummeriert, eingespeichert<br />

und teilweise auch mit QR-Codes versehen, (j) mit dem Smartphone eingelesen werden können. Schon heute ist das<br />

Smartphone auf dem (k) Weg, den guten alten (l) aus dem Museum zu (m). Der war die (n) der Jahrtausendwende und<br />

ist heute aus (o) Ausstellung mehr wegzudenken. Doch im Zeitalter von Smartphone und Tablet-PCs scheinen die<br />

mobilen, nur (p) Ohr zielenden „Knochen“ bald zu Dinosauriern der Kunstvermittlung zu werden. Denn heute (q) eine<br />

Berührung mit der Hand, und Handy oder Tablet werden zum multimedialen Kunstführer, der Augen und Ohren (r) mit<br />

Informationen versorgt. Augmented Reality (AR) (s) das Zauberwort der Zukunft.<br />

Aufgabe 3<br />

Ergänzen Sie die fehlenden Worthälften.<br />

URLAUB IN DER HEIMAT – LUST AUF DEUTSCHLAND<br />

Spätestens seit der Fußballweltmeisterschaft 2006, b der w Deutschen fröh unsere Fähn schwenkten u<br />

erstaunt fests mussten, da uns d niemand a der We übel na , hat si das Reiseverh gedreht:<br />

W , die (ehemal ) absoluten Weltmei im Rei in d Ferne beke uns wie zu uns Heimat –<br />

oh jede Überheb , einfach, we es hi so sc ist. W schauen u vor d eigenen Haust um<br />

u stellen fe : Was f ein La ! Mit wei Stränden a der Ost , die b gutem Wet an d<br />

Karibik erin , mit wei Seenlandschaften, mit urwüc Flusslandschaften a Oder u Elbe, d an man<br />

Stellen et vom Urwa haben, u mit romant Städten, die voller Geschichte und Geschichten stecken.<br />

- 286 -<br />

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Grammatik / Aufgabenteil<br />

Zur Vorbereitung<br />

Wiederholen Sie die Umformung von Satzgliedern in Gliedsätze. Merken Sie sich<br />

die folgende Tabelle zu den temporalen Umformungen.<br />

Präposition (Satzglied)<br />

bei<br />

während<br />

vor<br />

nach<br />

gleich nach<br />

seit<br />

bis (zu)<br />

Konjunktion (Gliedsatz)<br />

wenn / als<br />

während / solange<br />

bevor<br />

nachdem<br />

sobald<br />

seit(dem)<br />

bis<br />

Aufgabe 1<br />

Beispiel<br />

Formen Sie die temporalen Satzglieder in Temporalsätze um.<br />

Seit seiner Kündigung ist er auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle.<br />

Seit(dem) ihm gekündigt w urde, ist er a uf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle.<br />

1. Vor seiner Abreise nach Amerika musste er bei der Botschaft ein Visum beantragen.<br />

2. Bei Sonnenuntergang saßen wir am Strand und genossen die Stille und das Rauschen des Meeres.<br />

3. Bis zur Aufklärung des blutigen Attentats werden noch viele Zeugen und Verdächtige verhört werden.<br />

4. Während der Prüfung müssen alle Mobiltelefone abgeschaltet sein.<br />

5. Seit Beginn der Regenperiode befürchten die Einheimischen neue Überschwemmungen im Dorf.<br />

6. Bei Abschluss des Gymnasiums stand Peters Berufswunsch immer noch nicht fest.<br />

7. Erst kurz vor seinem Tod überschrieb der schwerreiche Industrielle die Villa testamentarisch seinem einzigen Sohn.<br />

8. Seit ihrer Verlobung ist sie viel aufgeschlossener und geselliger geworden.<br />

9. Vor Antritt einer Reise in exotische Länder sollte man sich vorsichtshalber gegen Malaria impfen lassen.<br />

10. Bei Einbruch der Dunkelheit schalteten sich immer die Lichter im Garten automatisch ein.<br />

11. Kurz vor seinem Rücktritt transferierte der korrupte Minister Schmiergelder ins Ausland.<br />

12. Bei der gestrigen Demonstration gegen das neue Ausländergesetz gab es zum Glück keine nennenswerten Ausschreitungen.<br />

13. Seit der Einnahme des neuen Medikamentes fühlt sich der Patient wesentlich besser.<br />

14. Während der Konferenz meldete er sich so gut wie nie zu Wort.<br />

15. Bei aufkommenden Gewitterwolken sollte man das Baden im Meer unterlassen.<br />

16. Mit der Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg konnten erstmals viele Schriften in großer Zahl<br />

reproduziert werden.<br />

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Grammatik / Aufgabenteil<br />

17. Seit Einführung der Sommerzeit macht die Gastronomie – wie erwartet – höhere Umsätze.<br />

18. Beim Betreten der Bühne im zweiten Akt applaudierten die Zuschauer dem alten ehrwürdigen Schauspieler.<br />

19. Während seines Studiums an der TU München hat der ausländische Student hervorragend Deutsch gelernt.<br />

20. Gleich nach dem Aufwachen aus der Narkose wurde dem Operierten ein starkes Schmerzmittel verabreicht.<br />

Zur Vorbereitung<br />

Wiederholen Sie die Zeitenfolge beim Gebrauch von „nachdem“ und merken Sie<br />

sich die folgende Tabelle.<br />

Temporalsatz mit „nachdem“<br />

Perfekt<br />

Plusquamperfekt<br />

Hauptsatz<br />

Präsens / Futur I<br />

Präteritum / Perfekt<br />

Aufgabe 2<br />

Beispiel<br />

Formen Sie die Satzglieder mit „nach“ in Temporalsätze mit „nachdem“ um.<br />

Nach dem Abendessen las er gemütlich die Zeitung.<br />

Nachdem er gegessen hatte, las er gemütlich die Zeitung.<br />

1. Nach dem Konkurs des bankrotten Unternehmens standen Tausende von Beschäftigten vor echten Existenzproblemen.<br />

2. Nach dem Ende der Vorstellung von „Mutter Courage“ diskutierten wir noch lange über die ausgezeichnete<br />

Besetzung der Hauptrolle.<br />

3. Nach der Ankunft in ihrer Heimat wird sie sofort mit ihren Verwandten Kontakt aufnehmen.<br />

4. Nach jahrelangem Aufenthalt im Ausland spielt sie aus finanziellen Gründen mit dem Gedanken, ins Elternhaus<br />

zurückzukehren.<br />

5. Nach seiner Rückkehr von der Expedition am Nordpol veröffentlichte der Polarforscher sein Tagebuch.<br />

6. Auch nach dem Bau des Atomkraftwerkes gibt es weiterhin andauernde Proteste der Bevölkerung.<br />

7. Nach der Geburt ihrer Tochter kündigte die Schauspielerin ihren Rücktritt aus dem Filmgeschäft an.<br />

8. Nach Abschluss seiner hervorragenden Dissertation standen dem Akademiker beruflich natürlich alle Türen offen.<br />

9. Nach der Ankündigung seines Berufswunsches versuchten alle Familienmitglieder ihn von diesem risikoreichen<br />

Vorhaben abzuhalten.<br />

10. Auch nach dem Druck eines Buches findet man normalerweise noch Tippfehler im Text.<br />

Aufgabe 3<br />

Ergänzen Sie die temporalen Angaben, wo nötig.<br />

1. ______ kommende Woche ist Frau Schmitt wegen Urlaub ______ drei Wochen nicht im Büro erreichbar.<br />

2. ______ die Weihnachtsfeiertage soll laut Wetterbericht viel Neuschnee fallen.<br />

3. Die Abschlussfeier dauerte ______ ______ Morgengrauen.<br />

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Grammatik / Aufgabenteil<br />

4. ______ der Sprechzeiten wenden Sie sich bitte an den Notdienst.<br />

5. ______ ______ nur einem Monat verursachte der unerfahrene Autofahrer vier Unfälle!<br />

6. Diese archäologischen Überreste dürften ______ der Zeit der Kelten stammen.<br />

7. ______ Ostern fahre ich nach Wien. Und was hast du vor?<br />

8. ______ seines Besuchs sprachen wir nur wenig über seine Zukunftspläne.<br />

9. ______ Tag ______ Tag bessert sich sein gesundheitlicher Zustand.<br />

10. ______ vergangenem Freitag gelten neue Regelungen im Besuchsrecht nach Scheidungen.<br />

11. Tag ______ Tag verbringt sie an ihrem Schreibtisch und arbeitet an ihrem neuen Roman.<br />

12. ______ Beginn des Seminars stellte sich der Seminarleiter kurz vor.<br />

13. Der Unterricht wurde ______ nächsten Freitag verschoben.<br />

14. ______ Jahre 1756 wurde das musikalische Wunderkind Mozart in Salzburg geboren.<br />

15. Der Fernseher läuft den ganzen Tag ______ .<br />

16. ______ 1914 begann der Erste Weltkrieg.<br />

17. ______ Einbruch der Dunkelheit sollte Sarah wieder zu Hause sein.<br />

18. ______ der Theatervorstellung klingelte ununterbrochen ein Mobiltelefon. -Na so was!<br />

19. ______ ______ Neuregelung der Steuerabgaben kommen viele Bürger finanziell nicht mehr über die Runden.<br />

20. ______ der unerwarteten Kündigung muss er vom Arbeitslosengeld leben.<br />

Aufgabe 4<br />

Beispiel<br />

Formen Sie die unterstrichenen Satzteile in temporale Adjektive um.<br />

Die Nachrichten von gestern kann man sich im Internet noch einmal ansehen.<br />

Die gestrigen Nachrichten kann man sich im Internet noch einmal ansehen.<br />

1. Der Kuraufenthalt, der 4 Wochen dauert, wird von der Krankenkasse bezahlt.<br />

2. Einen Teil seines Lohnes, den er jeden Monat erhält, braucht er für die Tilgung des Bankkredits.<br />

3. Die sozialen Verhältnisse, die damals herrschten, können wir uns heute kaum mehr vorstellen.<br />

4. Die Wahlen, die heute stattfinden, werden das politische Bild des Landes ändern.<br />

5. An der Sitzung, die für morgen geplant ist, kann ich leider nicht teilnehmen.<br />

6. Die Niederschlagsmengen, die jedes Jahr gemessen werden, liegen durchschnittlich bei 1500 mm.<br />

7. In der Zeitung von vorgestern wurden die Sportler des Jahres vorgestellt.<br />

8. Das Seminar zur Mediationsausbildung, das sich über zehn Monate erstreckt, findet in Frankfurt statt.<br />

9. Im Mittelpunkt der Krisensitzung stehen Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie, die sofort ergriffen<br />

werden müssen.<br />

10. Weißt du eigentlich, welches Land Ehrengast bei der Buchmesse CONCEPTA sein wird, die dieses Jahr in der<br />

Schweiz stattfindet?<br />

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